iPads gegen Waffenlizenzen
Apple-Sicherheitschef wegen Bestechung angeklagt

Der Apple-Manager Thomas Moyer soll Polizisten ein ungewöhnliches Tauschgeschäft vorgeschlagen haben: 200 iPads gegen vier Lizenzen zum Tragen von Schusswaffen.
Publiziert: 25.11.2020 um 09:24 Uhr
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Apple: Weltmarke mit Sitz in Kalifornien.
Foto: keystone-sda.ch

Der Sicherheitschef des US-Technologiekonzerns Apple ist wegen Bestechungsvorwürfen angeklagt worden. Thomas Moyer soll versucht haben, mit 200 Tablet-Computern an Waffenlizenzen für vier Apple-Mitarbeiter zu gelangen.

Dies erklärte die Staatsanwaltschaft des kalifornischen Verwaltungsbezirks Santa Clara am Dienstag (Ortszeit). In dem Fall wurden neben Moyer auch zwei Polizisten angeklagt.

Die beiden Polizisten hätten Moyer zu dem Versprechen gedrängt, dem Büro des Sheriffs 200 iPads im Wert von zusammen fast 70'000 Dollar zu spenden, erklärte die Staatsanwaltschaft. Im Gegenzug wollten sie demnach zurückgehaltene Lizenzen für vier Apple-Mitarbeiter zum verborgenen Tragen von Schusswaffen ausstellen.

Anwalt: «Tom Moyer ist unschuldig»

Das Geschäft wurde der Anklage zufolge im August 2019 in letzter Minute abgeblasen, nachdem Moyer und einer der Polizisten von einem Durchsuchungsbeschluss für das Büro des Sheriffs erfuhren. In der Anklage werden Moyer Bestechung und den beiden Polizisten Bestechlichkeit vorgeworfen. Ein Gerichtstermin wurde für den 11. Januar angesetzt.

Moyers Anwalt wies die Vorwürfe gegen seinen Mandanten zurück. «Tom Moyer ist unschuldig.» Zwar habe Apple angeboten, iPads zu spenden. Und Apple habe sich um Waffenlizenzen beworben. «Aber diese beiden Dinge stehen in keinem Zusammenhang.» Es habe sich nicht um ein Tauschgeschäft gehandelt. Moyer sei vielmehr zwischen die Fronten in einem «langen, bitteren und sehr öffentlich geführten Streit» zwischen dem Sheriff von Santa Clara und dem Bezirksstaatsanwalt geraten.

In einer getrennten Anklage wurden ausserdem einer der Polizisten und ein Versicherungsmakler angeklagt. Hier soll es ebenfalls um eine Waffenlizenz gegangen sein – und um VIP-Tickets für ein Eishockey-Spiel im Wert von 6000 Dollar. (SDA/ise)

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