So berichten indonesische Youtuber über das Spukhaus
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Zutritt eigentlich verboten:So berichten indonesische Youtuber über das Spukhaus

Investoren sind pleite
Tessiner Geister-Sanatorium wird versteigert – für 2,4 Millionen Franken

Im Sanatorio del Gottardo in Quinto TI soll es sich endlich ausgespukt haben! Die ehemalige Tuberkulose-Klinik ist seit 1962 verlassen. Zuletzt sind Pläne für einen Umbau zur Sportschule gescheitert. Jetzt wird das baufällige Spital versteigert.
Publiziert: vor 53 Minuten
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Aktualisiert: vor 1 Minute
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Das Sanatorio del Gottardo bei Quinto TI steht seit 1962 leer.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Das Sanatorio del Gottardo wird versteigert. Ehemaliges Tuberkulose-Krankenhaus zieht Lost-Places-Fans an
  • Im Gebäude soll es spuken, wilde Partys finden statt trotz Einsturzgefahr
  • Konkursamt Lugano ruft 2,4 Millionen Franken für das Anwesen aus
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Das Sanatorio del Gottardo in Quinto TI ist einer der bekanntesten Lost Places der Schweiz. Seit 1962 steht die frühere Klinik für Tuberkulose-Kranke leer. Während des Ersten Weltkriegs diente es als Militärspital und nahm verwundete und pflegebedürftige Soldaten auf. Heute zieht es Fans von verlassenen Gebäuden aus aller Welt an. Kein Wunder: Der fünfstöckige Jugendstilbau hoch über der Leventina gewährt Einblick in längst vergangene Zeiten.

In den sozialen Medien zeugen spektakuläre Fotos von den heimlichen Besuchen. Sogar indonesische Youtuber haben aus dem Sanatorium berichtet. Dabei ist das Betreten der Ruine verboten. Und gefährlich. Treppenstufen fehlen, Böden brechen ein. Und doch werden im Sanatorium immer wieder wilde Partys gefeiert. Zudem soll es im Gebäude spuken. Vor allem im Leichenkeller berichten verschiedene Besucher von seltsamen Begebenheiten. Autos, die sich dem Sanatorium nähern, sollen plötzlich streiken. Nachts sind immer wieder Schreie aus dem Gebäude zu hören.

Sportschul-Projekt hat sich zerschlagen

Jetzt soll endlich Schluss sein mit diesem Spuk! Das historische Sanatorium wird versteigert, wie der «Corriere del Ticino» berichtet. 2,4 Millionen Franken ruft das Konkursamt Lugano für das Anwesen mit der baufälligen Klinik aus. Der kasachische Oligarch Timur Azimow hatte es 2016 mit seiner Firma Ice Sport International Academy für 750’000 Franken dem Kanton Tessin abgekauft.

Er hatte grosse Pläne mit dem Objekt, wollte für 120 bis 150 Millionen Franken eine Sportschule bauen. Für 500 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren, vor allem für Eishockey und Eiskunstlauf, ganz nach kanadischem Vorbild. 100 Arbeitsplätze waren geplant. Die neue Gotthard Arena wäre die Basis gewesen. Die Umbaubewilligung lag fixfertig auf dem Pult von Azimow. Sie wurde 2021 sogar noch einmal verlängert. Doch das Projekt hat sich zerschlagen. Die Ice Sport International Academy ist pleite.

Geister-Raststätte und Spuk-Klinik

Das Sanatorio del Gottardo ist nicht das einzige bekannte Gebäude, die seit Ewigkeiten leerstehen und um die sich schaurige Geschichten ranken. Seit über 20 Jahren steht die ehemalige Raststätte am Walensee bei Mühlehorn GL leer: Der Betonbau, direkt am Fels errichtet, gilt als Schandfleck der Region. Ideen zur Nutzung gabs viele: Ein Casino samt Restaurant war geplant, ein Bordell war immer wieder ein Thema. Sogar Wohnungen mit Sicht auf den See waren angedacht. Realisieren liess sich keine der Ideen. Das Gebäude ist mittlerweile komplett demoliert.

Ebenfalls im Tessin liegt das Sanatorium von Cugnasco-Gerra TI. Nach Abklingen der Tuberkulose blieb der Komplex ein Pflegeheim für Kranke aller Art. 1991 wurde daraus ein Altersheim, bis dieses 1994 aus finanziellen Gründen endgültig die Tore schloss. Seitdem hat das Ex-Sanatorium mehrmals den Besitzer gewechselt. Ob Wellnesscenter, Luxushotel oder Entzugsklinik – sämtliche Pläne platzten bislang.

Mit dem Zerfall zogen Vandalen ein. Nachbarn hörten Rufe in der Nacht und zersplitterndes Glas. Zwei Schülerinnen berichteten von einer Erscheinung. Sie hätten eine Frau durch die Flure rennen sehen. Dann sei der Geist plötzlich verschwunden. Andere Kids wurden auf ihrer Gruseltour von einem fernen spitzen Kinderschrei aufgeschreckt. In Bild und Ton festgehalten mit Handys und auf Youtube gestellt. Zukunft? Ungewiss. Im Gegensatz zum Sanatorium in Quinto, das bald einen neuen Besitzer bekommt.

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