Apple muss Chinesen mit Rabatten ködern
2019 sollen drei neue iPhones kommen

Apple gerät im schwächelnden China-Geschäft womöglich immer stärker unter Druck. Mehrere grosse Elektronikhändler in der Volksrepublik senkten im Laufe der Woche ihre Preise für die neuen iPhone-Modelle. Doch auch dieses Jahr sind neue Smartphones geplant.
Publiziert: 11.01.2019 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2019 um 10:24 Uhr
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Nachdem die Apple-Verkäufe in China unter Druck geraten sind, haben verschiedene Elektronikhändler die Preise für das neue iPhone-Modell gesenkt, (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/EPA/WU HONG

Dabei gab es Nachlässe von bis zu 118 Dollar für das neue iPhone XR in der Version mit 64 Gigabyte. Auch über das Wochenende sollte es Angebotsaktionen geben, hiess es in den Läden am Freitag.

Solche Preissenkungen sind ausserhalb grosser Verkaufstage wie dem inzwischen weltweit verbreiteten Black Friday oder dem chinesischen Singles' Day unüblich. Sie sind deswegen weitere Hinweise dafür, dass sich die iPhone-Nachfrageflaute in China auch zu Jahresanfang fortsetzt. Apple äusserte sich zunächst nicht dazu. Die Preise im Apple-Online-Shop blieben unverändert.

Huawei macht Druck

Hinter den Preisabschlägen könnten Branchenexperte Mo Jia vom Analysehaus Canalys zufolge mehrere Möglichkeiten stecken. Apple könnte die Einkaufspreise für die Händler gesenkt haben, um den Markt für günstigere iPhones auszutesten, vermutet er.

«Oder Apple könnte unter Druck stehen, seine iPhone-Lager zu räumen.» Apple ist in China hinter heimische Rivalen wie Huawei zurückgefallen, die billigere Handys anbieten.

Apple hatte zuletzt erstmals seit der Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren seine Umsatzprognose verfehlt. Zu den Problemen im abgelaufenen Quartal verwies der Konzern in der vergangenen Woche auf schwache Geschäfte in China. Der dortige Abwärtstrend im Zuge der Konjunkturabkühlung sei durch den Handelsstreit mit den USA noch verschärft worden.

Wer teuer ist, muss sich nicht wundern

Einige Experten halten Apples Probleme wegen der Hochpreisstrategie aber teilweise auch für hausgemacht. Auch für dieses Jahr plant der Technologieriese laut dem «Wall Street Journal» drei neue Modelle, darunter auch eine neue Version des schwächelnden XR.

Das Flagschiff-Gerät soll statt bisher zwei, neu sogar drei Kameras bieten. Die beiden günstigeren Modelle sollen weiterhin mit zwei beziehungsweise einer Kamera auskommen. Weiter berichtet die US-Zeitung, dass Apple ab 2020 statt auf LCD- nur noch auf sogenannte OLED-Displays setzen wird. Die neue Technologie sorgt für hellere und schärfere Bilder.

Aktie braucht gute Nachrichten

Investoren hoffen, dass Apple mit den neuen Geräten wieder die Wende schafft. Denn zuletzt musste der Smartphone-Riese zum ersten Mal in fast 20 Jahren die Verkaufsprognosen zurückschrauben.

An der Vorbörse legten die Apple-Titel heute leicht zu. Allerdings musste die Aktie dieses Jahr schon untendurch. Alleine am ersten Donnerstag des Jahres gings fast 10 Prozent nach unten. Es war der schlechteste Börsentag seit 2013. (SDA/jfr)

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