«Die Corona-Rezession hat inzwischen historische Ausmasse angenommen», sagt Jürg Marti (57), Direktor von Swissmechanic. Das zeige die neue Befragung von 300 Verbandsmitgliedern, kleinere und mittlere Industriefirmen.
Der Auftragsmangel bleibe mit Abstand die grösste Herausforderung. Marti: «Schwierige und harte Entscheidungen müssen getroffen werden, um in dieser Krise überleben zu können.»
Details aus der Swissmechanic-Befragung: Rund zwei von drei Betrieben haben Kurzarbeit angemeldet. Die MEM-Unternehmen (Maschinen, Elektro und Metall) erwarten, dass die effektive Kurzarbeit im ersten Quartal 2021 auf 26 Prozent steigen wird. 62 Prozent haben einen Einstellungsstopp verhängt. Jedes vierte KMU plant Entlassungen.
Keine Entwarnung
Daher sei es zu früh, um Entwarnung zu geben, sagt Marti. «Die MEM-Branche ist noch keineswegs über dem Berg, die KMU-MEM müssen durchhalten und brauchen einen langen Atem.»
Die Nothilfemassnahmen wie etwa die Ausweitung und Vereinfachung der Kurzarbeit, die Überbrückungskredite und die Härtefallregelungen waren sehr wichtig, um den Werkplatz Schweiz in der ersten Phase der Krise zu sichern, erläutert Marti. «Die Situation ist nach wie vor angespannt, weshalb das angesprochene Hilfspaket nach wie vor zwingend nötig ist, verlängert und differenzierter auf die einzelnen Branchen angewendet werden muss.»
Swissmechanic fordert denn, dass auch Selbstständige und Personen in Arbeitgeberähnlicher Stellung von Kurzarbeitsentschädigung profitieren können. (uro)