In der EU droht ein Phosphat-Verbot
Wird die Schweiz zur Döner-Insel?

EU-Parlamentarier wehren sich gegen einen Kommissionsvorschlag, Phosphat in Döner generell zu erlauben. Scheitert die Vorlage, fürchtet die Drehspiess-Branche das Aus. Warum Schweizer Döner-Fans aufatmen können.
Publiziert: 30.11.2017 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:41 Uhr
Mit Hilfe von Phosphat hält der Döner-Spiess zusammen. Die europäische Dönerbranche zittert nun wegen einer Phosphat-Verordnung.
Foto: Keystone
Vinzenz Greiner

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie es möglich ist, dass der Döner-Fleischklumpen so schön am Spiess hängt? Das liegt am Phosphat. Der Stoff hilft, das Hackfleisch oder die Plätzli aus Poulet- oder Lammfleisch zusammenzuhalten und den Geschmack zu erhalten. In der Europäischen Union (EU) ist der Einsatz von Phosphat in Fleischprodukten generell verboten – mit einigen Ausnahmen. Zum Beispiel Deutschland. Dort landen Phosphate zunehmend im Fleisch. Das soll sich nun ändern. 

Der Gesundheitsausschuss des EU-Parlaments hat einen Vorschlag der EU-Kommission abgelehnt, Phosphat in Döner-Kebab zu erlauben. Denn Phosphate können unter Umständen Herzprobleme verursachen. Zwischen dem 11. und 14. Dezember muss das Parlament entscheiden, ob der Vorschlag endgültig scheitert.

Wäre dies der Fall, so fürchten laut Medienberichten viele Döner-Hersteller und
-Verkäufer in der EU, wäre es vorbei mit der türkischen Köstlichkeit. Fakt ist aber: Die bisherigen Regelungen blieben einfach bestehen.

Die Schweiz wäre so oder so nicht betroffen. Denn die Regelung betrifft nur EU-Länder. Ausserdem, sagt Nevzat Yasar (55), Präsident des Schweizerischen Döner-Verbandes, komme nur ein Drittel des verwendeten Fleisches nicht aus der Schweiz – das Poulet etwa aus Brasilien.

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