In Brasilien
Drogenboss steckt hinter Mord an britischen Journalisten

Auch einheimischer Indigenen-Experte war bei Tat im Juni getötet worden.
Publiziert: 24.01.2023 um 05:16 Uhr
Demonstration nach Ermordung der zwei Männer
Foto: NELSON ALMEIDA

Ein Drogenboss steht nach Überzeugung der brasilianischen Polizei vermutlich hinter der Ermordung des britischen Journalisten Dom Phillips und des Indigenen-Experten Bruno Pereira im Amazonas-Regenwald. Es gebe starke Indizien, dass Rubén da Silva Villar die Tat in Auftrag gegeben habe, sagte am Montag der regionale Polizeichef auf einer Pressekonferenz. Der Fall sei «zu 90 Prozent» aufgeklärt.

«Die Ermittlungen sind in der abschliessenden Phase», sagte Polizeichef Eduardo Fontes. Der inzwischen im Gefängnis sitzende und unter dem Spitznamen «Colombia» bekannte Drogenboss habe den Ermittlungen zufolge Waffen und ein Boot für drei Männer gestellt, welche die Tat letztlich begangen hätten. «Wir haben starke Indizien, die auf 'Colombia' als Auftraggeber zeigen», sagte der Polizeichef.

Phillips und Pereira waren am 5. Juni bei einer Expedition in einen abgelegenen Teil des Amazonas-Gebiets verschwunden. Ihre Leichen wurden einige Tage später entdeckt, die beiden Männer waren erschossen worden.

Phillips, der als freier Journalist regelmässig für den britischen «Guardian» schrieb, und der einheimische Indigenen-Experte Pereira hatten im Javari-Tal für ein Buch über Gewalt gegen Indigene und einen nachhaltigen Schutz des Regenwalds recherchiert. In der Region, die an Peru und Kolumbien grenzt, sind Goldgräber, Wilderer und Drogenbanden aktiv.

(AFP)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.