Der Schock sass tief gestern Abend. Nur in den USA, in Japan, Deutschland und fünf anderen Ländern gibts die neuen iPhones schon am 20. September.
Die Schweiz und die restliche Welt müssen bis Dezember warten – jedenfalls erzählte dies Apple-Vize Phil Schiller an der Keynote. «Die Amis haben wohl die Schweiz grundsätzlich zurückgestuft», kommentierte Leser Martin Sturzenegger die Verzögerung. Noch in der Nacht kam Bewegung in die Sache. Aus Apple-Kreisen hiess es plötzlich, der Dezember-Termin sei bloss als letztmögliche Frist zu sehen.
Wie bei früheren Launches sei die Schweiz wohl spätestens bei der zweiten Welle dabei. Im Klartext: Gut möglich, dass das 5S und das 5C bereits Ende September bzw. Anfang Oktober zu uns kommen – und mit ihnen der Hype.
Zwar sind Aktionäre enttäuscht, weil Apple-CEO Tim Cook gestern bloss die im Vorfeld bekannten Gerüchte bestätigte – und kein spektakuläres «One More Thing» ankündigte (wie eine iWatch oder ein Apple-Fernseher). Im ausserbörslichen Handel hat die Aktie heute erneut zwei Prozent an Wert verloren.
Neun Nächte vor dem Apple-Store
Bei den Kunden ist die Treue allerdings ungebrochen – wenn man die japanischen iPhone-Fans als Massstab nimmt, die seit heute Morgen vor dem Apple-Store in Tokio campieren. Und neun Nächte ausharren müssen.
Apple verschliesst sich – aus guten Gründen – dem Zwang nach Riesenbildschirmen und hat die Kernfunktionen seiner Handys verbessert.
Das 5S ist dank A7-Chip doppelt so schnell, die Kamera macht bessere Fotos und mit den neuen Farben Gold, Silber und Dunkelgrau lässt sich das Top-Modell wenigstens optisch vom Vorgänger unterscheiden.
Das 5C-Modell ist dagegen ein leicht gepimptes iPhone 5 in farbiger Plastikhülle. Aber es ist nicht das erwartete Billig-Handy. Mit einem Preis von 549 Dollar ist der preisliche Abstand zum 5S (649 Dollar) zu gering.