Wochenlang schauten die Hoteliers zum Himmel. Der fehlende Schnee machte ihnen Bauchschmerzen. Heute plagen sie ganz andere Sorgen: Stornierungen von Kunden aus dem Euroraum. So geht es auch Daniel Lauber (35) vom Cervo Mountain Boutique Resort in Zermatt VS.
Schon zwei Stunden nach Bekanntgabe des SNB-Entscheides hatte er die erste Annullierung auf dem Pult. «Aufgrund der neuen Wechselkurs-Situation möchten wir unseren Aufenthalt vom 21. bis 28. Februar leider stornieren», schreibt ihm ein deutscher Modeunternehmer. Er hatte ein Doppelzimmer mit Frühstück gebucht. Kostenpunkt 4000 Franken. Pech für den Fünfsternehotelier. Er bleibt auf dem Ausfall sitzen.
«Die Stornierungen sind ärgerlich. Die Gäste hatten wohl Panik, weil ihre Ferien über Nacht 15 bis 20 Prozent teurer wurden», sagt Lauber. Er wolle nicht jammern. «Doch die Rahmenbedingungen sind noch schwieriger geworden.»
Lauber hat konkrete Forderungen an die Politik: «Man muss dem Tourismus ab sofort die Mehrwertsteuer erlassen. Für drei Monate, bis sich der Kurs eingependelt hat.» Man müsse auch den GAV anpassen: «In solchen Situationen würden uns flexiblere Arbeitszeiten helfen.»
«Wir dürfen unsere Angebote jetzt allerdings nicht verramschen. Dumping-Preise sind keine Lösung. Die Qualität stimmt. Ich motiviere mein Team dazu, noch mehr Gas zu geben. Damit wir die wichtigen Schweizer Gäste davon überzeugen, ihre Ferien auch künftig in der Heimat zu verbringen.»