Holzklasse-Passagiere subventionieren am Flughafen die First Class
Gleiche Taxe, weniger Service

Eco- und Business-Passagiere zahlen am Flughafen Zürich gleich hohe Taxen. Doch jene, welche sowieso schon ein angenehmeres Flugerlebnis haben, erhalten vom Flughafen auch am Boden einen besseren Service – ohne einen Aufpreis dafür zu bezahlen.
Publiziert: 29.08.2018 um 20:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:26 Uhr
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Am Flughafen Zürich zahlen Business- und Economy-Passagiere gleich hohe Taxen.
Foto: THOMAS LUETHI
Konrad Staehelin

Wer in der Business- oder First-Klasse fliegt, erhält dafür berechtigterweise in der Luft mehr Beinfreiheit, feineres Essen, mehr Aufmerksamkeit durch die Flight-Attendants. Und am Boden Zugang zu den exklusiven Lounges der Airlines.

Wo es der Passagier mit dem dicken Portemonnaie auch besser hat: an der Sicherheitskontrolle. Während sich die Fluggäste mit Holzklasse-Billett oft die Beine in den Bauch stehen, um endlich Handgepäck, Schlüssel und Gurt im Körbli durch den Scanner zu schicken, spazieren Business- und First-Passagiere einfach an der langen Schlange vorbei an eine eigene Kontroll-Linie.

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Bis nach dem Zweiten Weltkrieg die Realität in der Schweizer Luftfahrt: Fast alles wird auf dem Flughafen Zürich-Dübendorf abgewickelt. Heute spielt dieser Flugplatz eine Nebenrolle.
Foto: Keystone

Taxen sind klassenunabhängig

Ganz normal? Möchte man meinen. Aber ein genauer Blick auf die Airport-Taxen zeigt, dass hier die Economy-Fluggäste die zahlungskräftige Klientel subventionieren. Denn: Egal, in welcher Klasse man abhebt, zahlt der Passagier gleich hohe Flughafen-Taxen. 

Konkret in Zürich-Kloten: 35 Franken, aufgeteilt auf 21 Franken Passagiergebühr, 13 Franken Sicherheitsgebühr und 1 Franken für das Programm für Passagiere mit eingeschränkter Mobilität.

Unter dem Strich trotzdem ungleich

Ein Flughafen-Sprecher schreibt auf Anfrage, diese Interpretation sei so nicht ganz zutreffend: Wenn keine Passagiere an den Linien für die Reichen anstünden, dürften sich manchmal auch die Holzklassen-Passagiere dort kontrollieren lassen. Und manchmal fertigten die Kontroll-Linien für Business und First auch Airline-Crews und Flughafenmitarbeitende ab.

70 Jahre Flughafen Zürich

Einige können sich noch an die Feier zum 50-Jahre-Jubiläum 1998 erinnern: Heerscharen auf dem Rollfeld, tolle Stimmung für Gross und Klein – und als Highlight eine Concorde. Das französische Überschallflugzeug wird kommendes Wochenende nicht in Kloten stehen, wenn der Flughafen sein 70-Jahre-Jubiläum feiert. Dafür sind eine An-2, eine DeHavilland Vampire und eine Hawker Hunter aus dem Fliegermuseum Altenrhein angekündigt.

Die Patrouille Suisse bietet am Samstag von 14 bis 14.30 Uhr eine Show, am Sonntag zur selben Zeit das PC-7 Team der Schweizer Luftwaffe. Daneben zeigen zahlreiche Flughafen-Partner, was sie jahrein, jahraus machen, um der Bevölkerung ein sicheres und angenehmes Reise-Erlebnis zu bieten. Hinzu kommen unter anderem Konzerte von Marc Sway und des Flughafenorchesters. Weitere Details gibts hier.

BLICK wird am Samstag von morgens bis abends für Sie vor Ort sein und live berichten.

Einige können sich noch an die Feier zum 50-Jahre-Jubiläum 1998 erinnern: Heerscharen auf dem Rollfeld, tolle Stimmung für Gross und Klein – und als Highlight eine Concorde. Das französische Überschallflugzeug wird kommendes Wochenende nicht in Kloten stehen, wenn der Flughafen sein 70-Jahre-Jubiläum feiert. Dafür sind eine An-2, eine DeHavilland Vampire und eine Hawker Hunter aus dem Fliegermuseum Altenrhein angekündigt.

Die Patrouille Suisse bietet am Samstag von 14 bis 14.30 Uhr eine Show, am Sonntag zur selben Zeit das PC-7 Team der Schweizer Luftwaffe. Daneben zeigen zahlreiche Flughafen-Partner, was sie jahrein, jahraus machen, um der Bevölkerung ein sicheres und angenehmes Reise-Erlebnis zu bieten. Hinzu kommen unter anderem Konzerte von Marc Sway und des Flughafenorchesters. Weitere Details gibts hier.

BLICK wird am Samstag von morgens bis abends für Sie vor Ort sein und live berichten.

Dies mindert zwar die Subventionierung des Komforts der Zahlungskräftigen durch die Holzklasse-Fluggäste. Unter dem Strich stehen pro Business- und First-Passagier aber trotzdem noch mehr Security-Mitarbeiter bereit als pro Economy-Passagier.

«Fluggesellschaften fordern das so»

«Flughafengebühren sind am Schluss immer eine Mischrechnung und werden für diverse Leistungen verwendet, die First-/Business und Economy-Passagiere gleichermassen in Anspruch nehmen», schreibt der Sprecher weiter. «Die Sicherheitskontrolle ist nur ein Teil der mit den Sicherheitsgebühren finanzierten Leistungen. Eine Differenzierung würde in vielen Bereichen kaum Sinn machen und wäre auch nicht praktikabel.»

Patrick Huber (60), Ex-Chefredaktor des Aviatikmagazins «Cockpit», meint, dass man dies als Subventionierung der Reichen durch die Holzklasse-Passagiere sehen kann. «Die Fluggesellschaften fordern das vom Flughafen so.» Er gibt aber auch zu bedenken, dass im Flugzeug selbst wohl jene, die vorne auf den teuren Plätzen sitzen, eher einen Aufpreis bezahlen, von dem die Economy-Passagiere profitieren.

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Ende Juni eröffnete die Swiss ihre neuen Lounges für Fluggäste in den Kategorien Business und Senator.
Foto: Konrad Staehelin
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