Ausgerechnet in den Lieblingskantonen einheimischer Sommertouristen! Schweizer Hotelgäste zahlen in den Ferienkantonen Graubünden und Tessin mehr für die Übernachtung als in der gleichen Zeit im Vorjahr. Das zeigt eine Auswertung, die das Switzerland Travel Centre für die «NZZ am Sonntag» erstellt hat.
Laut dieser haben Bündner und Tessiner Hoteliers die Zimmerpreise für die Sommersaison erhöht – trotz Corona-Krises und dem Ausbleiben eines Grossteils ausländischer Gäste.
Profiteure der Tourismuskrise
Die Nachfrage in einigen Ferienregionen sei so gross, dass Hotels ihre Preise rauf setzen könnten, schreibt die Zeitung. So zogen im Tessin die Preise für Hotelzimmer im laufenden Jahr durchschnittlich um fünf Prozent im Vergleich mit dem Jahr 2019 an.
In Graubünden schlugen Hoteliers um die vier Prozent auf. Ein Scuoler Hotelier: «Die Verluste vom Frühling haben wir wieder wettgemacht.» Das Bündnerland besuchen in diesem Sommer offenbar deutlich mehr Westschweizer als in den Vorjahren.
In der «NZZ am Sonntag» wollen die Profiteure der Tourismuskrise – Graubünden und Tessin – nicht von höheren, sondern stabilen Preisen sprechen.
Andere Ferienkantone leiden
Gleichzeitig leiden andere Schweizer Ferienregionen unter einem starken Preiszerfall. Im Berner Oberland seien die Hotelpreise dieses Jahr um 18 Prozent eingebrochen. Im Wallis seien es sogar rund 20 Prozent.
Laut der Auswertung des Switzerland Travel Centre kostet die Übernachtung in den meisten Kantonen in diesem Jahr weniger als 2019. Nicht ausgewertet wurden die Hotelpreise in den Städten. (uro)