Volkswagen kommt bei der Reparatur der manipulierten Dieselautos in Europa kaum voran. Bis jetzt seien erst rund 50'000 Fahrzeuge überarbeitet worden, sagte Vertriebschef Fred Kappler am Dienstag bei einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Der Konzern muss in Europa bei insgesamt 8,5 Millionen Autos eine neue Software aufspielen und bei einem Teil der Wagen auch ein zusätzliches Teil einbauen, um die Abgasvorschriften einzuhalten. Vor allem der Rückruf des Mittelklassemodells Passat verzögert sich, weil das Kraftfahrt-Bundesamt noch keine Freigabe erteilt hat. Deshalb hat VW die Reparatur des Golf vorgezogen.
Kappler sagte, er rechne weiter damit, dass der Grossteil der Rückrufe bis zum Jahresende abgeschlossen werde. Das Kraftfahrt-Bundesamt werde voraussichtlich in den kommenden Wochen grünes Licht für den Passat-Rückruf geben. In den USA verhandelt VW noch mit den Behörden über die Reparatur der betroffenen Fahrzeuge. Dort wird eine Einigung bis zum 21. Juni erwartet.
Der Abgas-Skandal flog vergangenen September auf. Volkswagen hatte mit einer Schummelsoftware Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Das KBA ordnete daraufhin einen Rückruf der betroffenen 2,4 Millionen Autos in Deutschland in die Werkstätten an. Weltweit geht es um 11 Millionen Fahrzeuge.
Die Umrüstung in der Schweiz lief Ende Januar an. Die VW-Generalimporteurin Amag und das Bundesamt für Strassen (Astra) richten sich dabei nach Vorgaben des KBA. Bisher Ende April hatte Amag hierzulande 1000 Fahrzeuge nachgerüstet. Bis Ende Jahr sollen es 175'000 sein.