Die Spitze der Credit Suisse wird heute ihr Schweigen brechen. Die Grossbank informiert am Dienstagmorgen im Rahmen einer Medienkonferenz zur Überwachungsaffäre. Laut Informationen des «Tages-Anzeiger» wird die CS die Ergebnisse der internen Untersuchungen vorstellen und dabei auch gleich personelle Konsequenzen verkünden.
Den Recherchen der Zeitung zufolge darf CEO Tidjane Thiam (57) seinen Job behalten. Der CS-Verwaltungsrat werde aber wohl Bankmanagern zur Rechenschaft ziehen, die in die Beschattungsaffäre rund um Starbanker Iqbal Khan (43) involviert waren. Wer genau entlassen werden soll, bleibt unklar.
Darf Thiams rechte Hand auch bleiben?
«Inside Paradeplatz» berichtet am späten Montagabend, dass die Untersuchungsergebnisse an einer internen CS-Sitzung am Montagvormittag diskutiert worden seien. Das Onlineportal schreibt, dass nicht nur Thiam bleiben darf, sondern auch die Nummer 2 in der operativen CS-Hierarchie, Pierre-Olivier Bouée, verschont bleiben könnte.
Dass Bouée, der als Chief Operating Officer das ganze Backoffice der Grossbank leitet, verschont bleiben könnte, war nicht zu erwarten.
Wie glaubwürdig ist die Untersuchung?
Heute Vormittag wird den Medien die interne Untersuchung präsentiert, die VR-Präsident Urs Rohner (59) bei der Wirtschaftskanzlei Homburger in Auftrag gegeben hatte. Doch wie Recherchen von SonntagsBlick zeigten, gibt es Zweifel an der Unabhängigkeit dieser Untersuchung.
Der mit der Untersuchung betraute Anwalt bei Homburger heisst Flavio Romerio (55) und ist der langjährige Lebenspartner von Isabelle Romy (54). Das Paar hat drei gemeinsame Kinder. Und sie sitzt seit 2014 im Verwaltungsrat der UBS – des direkten Rivalen der CS auf dem Schweizer Bankenplatz. (nim)