Hedgefonds-Manager Paul Singer
Dieser «Geier» treibt Argentinien in die Pleite

Argentiniens Wirtschaftsminister Axel Kicillof wettert gegen seine Gläubiger und schimpft die US-Hedgefonds «Geier» - allen voran den US-Investor Paul Singer.
Publiziert: 31.07.2014 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:36 Uhr

Der Angeklagte wird zum Ankläger. Der argentinische Wirtschaftsminister Axel Kicillof (42) beschimpfte an einer Pressekonferenz seine Gläubiger als «Geierfonds», die versuchten, dem Land «etwas Illegales» aufzuzwingen.

Der Geier, das ist der Hedgefonds-Manager Paul Singer (69). Sein US-Hedgefonds NML Capital übernahm nach der argentinischen Pleite vor 13 Jahren Staatsanleihen zu einem Spottpreis. Nun fordern Singer und weitere Hedgefonds von Buenos Aires die Rückzahlung des vollen Wertes: 1,3 Milliarden Dollar plus Zinsen.

Zahlt Argentinien, ist das Land endgültig Pleite. Weil Argentinien dann verpflichtet wäre, auch die Forderungen der restlichen Gläubiger abzugelten. Ein dreistelliger Milliardenbetrag wäre fällig.

«Argentinien ist selber schuld»

Trotzdem bleibt der US-Investor Paul Singer unerbittlich. «Was Argentinien zustösst, ist selbst verschuldet, einer schrecklichen Regierungspolitik geschuldet», sagte er Anfang des Jahres beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Singer gilt als Spekulant. Sein Milliardenvermögen scheffelte er mit der umstrittenen Aasgeier-Strategie. Sein Fonds die Elliott Management Corporation, zu der auch NML Capital gehört, kauft Schuldscheine von bankrotten Firmen und Pleite-Staaten zum Schnäppchenpreis. Geht es dann wieder aufwärts, klagt der gelernte Jurist, um seine Ansprüche durchzusetzen.

Heute kontrolliert die Elliott Management Corporation ein Vermögen von mehr als 20 Milliarden Dollar. Des US-Magazin «Forbes, schätzt seinen Privatbesitz auf 1,5 Millionen Dollar.

Die andere Seite des Paul Singer

Der Selfmade-Milliardär aus New York hat aber auch eine andere Seite. Er ist ein grosser Kämpfer für die Rechte von Homosexuellen. Sein Sohn musste seinen Partner in Massachusetts heiraten, da damals in New York die gleichgeschlechtliche Ehe noch nicht legal war.

Und er kann auch geben anstatt nur nehmen. Singer gehört zu den Unterzeichnern von «Giving Pledge», einer von Microsoft-Gründer Bill Gates ins Leben gerufenen Initiative, bei der Superreiche den Grossteil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke spenden. (cst)

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