Von Januar bis Juni buchten Koreaner 114 178 Logiernächte bei uns. Das ist ein Plus von 41 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode! Keine Besuchergruppe legte im ersten Halbjahr prozentual stärker zu. Damit machte Korea drei Plätze gut und liegt neu auf Rang 18 der wichtigsten Herkunftsländer. Die Zahlen stammen vom Bundesamt für Statistik.
«Ein Teil des Booms verdanken wir sicher Han», freut sich Véronique Kanel von Schweiz Tourismus. Der TV-Star machte letzten Sommer auf Einladung des Tourismusförderers eine Woche lang Ferien in der Schweiz. Han posierte als Heidi vor dem Matterhorn – begleitet von einem koreanischen Medientross.
Für zusätzliche Übernachtungen sorgt eine letzten Herbst ausgestrahlte koreanische Seifenoper. «Granpas over Flowers» handelt von vier jungen Detektiven, die sich über Nacht in Senioren verwandeln. Drehort war unter anderem die Schweiz. Kanel: «Die Serie hat vermehrt auch die über 55-Jährigen in die Schweiz gelockt.»
Dass der Ansturm koreanischer Touristen weiter in diesem Umfang anhält, glaubt man bei Schweiz Tourismus aber nicht. «Wir erwarten mittelfristig bei den Logiernächten ein Wachstum von fünf bis sechs Prozent pro Jahr», sagt Kanel. «Der koreanische Markt schwankt stark.»
Insgesamt blieb im ersten Halbjahr die Nachfrage nach Schweizer Hotelbetten stabil. Für den Monat Juli liegen noch keine definitiven Zahlen vor. Wegen des schlechten Wetters erwartet Schweiz Tourismus aber einen Buchungsrückgang. Trotzdem ist Kanel zuversichtlich: «Die Saison dauert bis Ende Oktober. Wir rechnen mit einer leichten Zunahme der Logiernächte um 1 bis 1,5 Prozent im Vergleich zum letzten Sommer.»