Schweizer KMU geniessen einen hervorragenden Ruf. Sie gelten als das Rückgrat des Landes. Die Mehrheit der Arbeitnehmer arbeitet für einen Betrieb mit weniger als 250 Angestellten.
Der Nachwuchs fühlt sich aber wohler bei einem Grossbetrieb. Das zeigt eine Umfrage der Lehrstellenplattform Yousty für das «Lernendenbarometer 2019». Über 3000 Lehrlinge aus der Deutschschweiz haben daran teilgenommen.
Grösse ist Trumpf
Demnach gilt: Je mehr Mitarbeitende ein Unternehmen hat, desto zufriedener sind die Lernenden. Und: Je grösser ein Betrieb ist, desto glücklicher sind die Lehrlinge mit ihrem Lehrmeister.
«In grossen Betrieben kümmern sich die Berufsbildner oft ausschliesslich um die Lernenden», heisst es als Begründung im Communiqué von Yousty. «In KMUs wird diese Aufgabe oft neben der Haupttätigkeit wahrgenommen.»
Banken sind am beliebtesten
Das ist ein Fehler, heisst es weiter. Aufmerksamkeit und Zeit für die Entwicklung seien in der Ausbildung ein wichtiger Aspekt für die Zufriedenheit des Nachwuchses. «Vor allem im ersten Jahr muss und soll genügend Zeit für die Lernenden eingeplant werden.»
Schreiner, Coiffeure und Maler sind denn auch nicht die beliebtesten Arbeitgeber der Jungen. Banken und Versicherungen stehen auf Platz 1. Silber geht an Hersteller von Nahrungs- und Getränkemitteln. Chemie, Biologie und Pharma belegen Platz 3.
Lohn ist Nebensache
Bei der letzten Umfrage 2016 lag die IT- und Kommunikationsbranche noch auf dem dritten Platz. Der Sektor hat in der Gunst der Jugend aber verloren. Die Sparte landet nur noch auf dem vierten Platz.
Der Lohn ist dabei nur Nebensache. Die Generation Z sucht Aufmerksamkeit und Wertschätzung – und nicht das volle Portemonnaie. «Für die Zufriedenheit in der Lehre ist der Faktor, ernstgenommen und respektiert werden, klar an erster Stelle», heisst es in der Mitteilung. Das sei im Grossen und Ganzen ein gutes Zeichen, sagt Yousty-Mitgründer Urs Casty. «Lernende stellen die Kultur des Unternehmens klar in den Vordergrund.» (ise)