Grossdemo gegen Uber
Täxeler fordern Verbot des «Dumping-Fahrdienstes»

Heute gehen die Taxifahrer in der Schweiz auf die Strasse. Sie fordern, dass Uber sich an Schweizer Recht halten muss. Bis es so weit ist, soll die Taxi-App verboten werden.
Publiziert: 17.05.2016 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:08 Uhr
Taxifahrer demonstrieren gegen Uber.
Foto: ENNIO LEANZA
Michael Bolzli

Die Täxeler haben von Uber die Nase gestrichen voll. Sie gehen darum heute in Basel, Genf, Lausanne und Zürich auf die Strasse. Über 500 Teilnehmer erwartet die Gewerkschaft Unia insgesamt. Es ist dieses Jahr bereits das zweite Mal, dass die hiesigen Taxifahrer gegen den «Dumping-Fahrdienst» aus den USA demonstrieren. 

Doch heute schiessen die Täxeler schärfer. Ihre Forderung: Uber soll hierzulande verboten werden. Denn laut den Demonstranten kämpft die Konkurrenz aus Übersee mit ungleich langen Spiessen. «Wir fordern die Sperrung der Uber-App, bis der Konzern Schweizer Recht respektiert», sagt Abdelhamid Akrimi, Taxifahrer in Lausanne.

Keine Sozialabgaben

Seine Kollegin Rita Taschner pflichtet ihm bei. «Die Gesetze aufzuzählen, gegen welche Uber verstösst, ist eine Herausforderung für sich», sagt die Taxi-Fahrerin. Uber sei Arbeitgeber, bezahle aber keine Sozialabgaben. Darum hat das US-Startup jetzt gar die Suva am Hals. Zudem betreibe Uber Lohndumping, so Taschner. 

Tiefe Preise machen Uber für die Kundschaft attraktiv. Davon leben kann man aber kaum. Uber-Fahrer hocken darum häufig länger hinter dem Lenkrad als erlaubt. «Eine Kundin erzählte mir kürzlich von einem Fahrer, der 18 Stunden unterwegs gewesen war. Auf der Autobahn sei er hinter dem Lenkrad eingeschlafen», berichtet ein Täxeler. 

Zum Vergleich: ein Taxi-Fahrer darf pro Tag nur 9 Stunden fahren. Überschreitet er diese Limite, muss er mit einer Busse rechnen.

Rasoul Jalali verfolgt die Proteste mit Erstaunen. «In Wahrheit schaffen wir eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit für professionelle Fahrer», sagt der Uber-Schweiz-Chef im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». 

Zudem sieht sich Uber nicht als Arbeitgeber: «Der Fahrer fährt, wann und wie oft er möchte, und kann jede Bestellung ablehnen.»

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