Grober Fehler beim Handelsregister
Zuger Getränkefirma wurde fälschlicherweise für Konkurs erklärt

Die Firma Casillo wird vom Zuger Handelsregisteramt für bankrott erklärt. Ein Irrtum! Ausbaden müssen das jetzt die beiden Brüder, denen die Firma gehört.
Publiziert: 20.03.2024 um 10:17 Uhr
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Gemeinsam mit seinem Bruder betreibt Carlo Casillo die Firma Casillo Getränke.
Foto: Casillo Getränke AG

Ein Anruf der Kantonalbank setzte Carlo Casillo (60), Geschäftsführer der Firma Casillo Getränke, unter Schock: Eine Kundenberaterin fragte ihn, weshalb seine Firma Konkurs gegangen sei. Dabei ist sie das gar nicht! 

Das Problem: Das Zuger Handelsregisteramt hat die Firma der Casillo-Brüder am 5. März fälschlicherweise für Konkurs erklärt. Seither klingelt das Telefon bei Carlo Casillo ununterbrochen, wie «20 Minuten» berichtet. In den vergangenen Wochen verbrachte er täglich rund drei Stunden damit, Anfragen besorgter Kunden und Lieferanten zu beantworten. «Ob Kunden, Lieferanten, Ämter oder Freunde, die Nachricht ging durch die ganze Schweiz», sagte der Geschäftsführer gegenüber der Gratiszeitung. 

Keine öffentliche Richtigstellung

Nach dem Anruf der Bank meldeten sich die beiden Brüder beim Zuger Handelsregisteramt sowie beim Konkursamt. Der entsprechende Mitarbeiter entschuldigte sich – es handle sich, um einen Fehler des Amts. Das Konkursverfahren wurde irrtümlicherweise gegen den Gläubiger und nicht gegen den Schuldner eröffnet, schreibt CH Media zum Fall. 

Mehr als eine Entschuldigung gab es vonseiten des Amtes jedoch nicht. Casillo hätte sich eine öffentliche Richtigstellung gewünscht. Davon riet ihnen das Handelsregister sogar ab. Trotzdem findet sich auf der Website der Brüder nun ein Schreiben, dass die Situation erklärt. Darin heisst es: «Leider ist dem Zuger Handelsregisteramt ein peinlicher Fehler unterlaufen.»

Ruf der Firma geschadet

Inzwischen ist der Fehler im Handelsregister behoben. In einem kurzen Hinweis heisst es, dass die Konkurseröffnung irrtümlich erfolgte. 

Casillo kritisiert gegenüber «20 Minuten»: «Der Kanton ist sich der Tragweite des Fehlers nicht bewusst.» Denn der Ruf des Getränkehändlers hätte unter der Fehlermeldung gelitten. Die Brüder Casillo wollen ihre Firma, die sie vor 30 Jahren übernommen haben, bald weiterverkaufen. «Dieser Vorfall wird den Verkauf auf jeden Fall erschweren.» (kae)

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