London ist Europas Finanzplatz Nummer eins. Diesen Spitzenplatz könnte die Metropole aber schon bald los sein. Laut einem Bericht der «Financial Times» (FT) treffen einige US-Grossbanken Vorbereitungen für den Fall, dass die Briten die EU verlassen.
Namentlich die Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley überlegen sich, dann einen Teil des Geschäfts von London nach Irland zu verlagern, berichtete die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf gut informierte Bankenkreise.
Die Pläne befinden sich noch in einem frühen Stadium. Die im Bericht genannten Geldinstitute haben sich bislang zu den Abwanderungsplänen nicht geäussert.
Auslandbanken profitieren von Zugang zum EU-Markt
Grossbritannien beheimatet laut «FT» über 250 ausländische Banken. Finanzinstitute aus Asien und Amerika zogen in London ihre Europa-Aktivitäten zusammen, um vom freien Zugang zum EU-Markt zu profitieren.
Dieser offene Zugang steht bei einem EU-Austritt der Briten auf der Kippe. Die Folgen für die britische Wirtschaft wären fatal: Der Finanzsektor erwirtschaftet fast ein Zehntel der britischen Wirtschaftsleistung.
Ein EU-Aus der Briten stärkt die Finanzplätze in Irland, Frankfurt und Paris
Neben Irland gelten laut «FT» auch Frankfurt und Paris als mögliche Alternativen zu London.
Ob die Briten tatsächlich schon in drei Jahren über einen EU-Austritt abstimmen, ist allerdings fraglich. Cameron hat seinen Landsleuten das Referendum im Falle seiner Wiederwahl im Mai 2015 zugesichert. (cst)