Ein Schweizer Marketingleiter kann bis zu 235'000 Franken pro Jahr verdienen, der IT-Chef einer grossen Firma bis zu 219'000 und ein Leiter Revision kommt auf 220'000 Franken. Diese Zahlen aus der neuesten Kienbaum-Kadersalärstudie zeigen, dass die Löhne von Führungskräften in der Schweiz immer noch auf hohem Niveau sind.
Für die diesjährige Studie wurden 46 Führungspositionen ausgewertet. Die Ergebnisse setzen sich zusammen aus der Erfassung von 16'104 Gehältern in 426 untersuchten Schweizer Firmen und bieten damit den detailliertesten Einblick in die Löhne auf Schweizer Chefetagen.
Wenig Steigerungen
Die Steigerungsraten der Kaderlöhne sind aber auch in diesem Jahr bescheiden und betragen maximal 1 Prozent. Seit dem Jahr 2014 verharren sie auf diesem Niveau. Kommt da jemals wieder etwas Bewegung hinein? Für Jörg Scholten, Director bei Kienbaum, stellt sich die Frage, ob man sich Steigerungsraten zwischen 3 und 4 Prozent überhaupt wünschen sollte. «Steigerungsraten wie in den Jahren 2008 und 2009 wären denkbar – sofern die Teuerungsrate entsprechend ansteigen und sich insgesamt eine abgekühlte Konjunktur mit hohem Preisniveau entwickeln würde», so Scholten.
Dieser Artikel wurde in der «Handelszeitung» veröffentlicht. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.handelszeitung.ch.
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Als Gewinner bei den Löhnen im Vergleich zum Vorjahr sieht er die Energiebranche. Die Bankbranche hingegen zähle eher zu den Verlierern. Grosse Überraschungen und Umwälzungen hätten sich in diesem Jahr aber nicht ergeben.
«Spannende Veränderungen sind vielmehr auf Ebene von Jobfamilien und bestimmten Funktionsprofilen zu beobachten. Profile, welche bei der Digitalisierung der Wirtschaft eine hinreichende Rolle spielen, haben nach wie vor hohe Konjunktur und können sich weiterhin bei Lohnforderungen durchsetzen», sagt Scholten.
Da gibts künftig weniger Lohn
Auf weniger Lohn in den nächsten Jahren müssen sich solche Berufe einstellen, für deren Ausübung nur wenig spezialisiertes Know-how erforderlich ist. Allgemein betreffe das Tätigkeiten, die sich gut automatisieren lassen, etwa Funktionen im Bereich Buchhaltung oder teilweise in Controlling und Revision.
Dagegen würden Berufe, welche menschliche Interaktionen und beratende Leistungen erfordern, an Bedeutung zunehmen. Darunter fällt beispielsweise ein HR-Business-Partner, der in Veränderungsprozesse innerhalb eines Unternehmens eingebunden ist.
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