Noch ist bei der SBB-Pensionskasse kein Entscheid über die Einführung der umstrittenen Wackelrenten gefallen (BLICK berichtete). Doch schon nächste Woche diskutiert der Stiftungsrat erneut über das variable Rentenmodell, welches nur noch bei gutem Geschäftsgang die volle Rente garantiert. Und bereits im Oktober könnte der definitive Entscheid fallen.
Deshalb setzen die Gewerkschaften jetzt nochmals mächtig Druck auf. Die Eisenbahnergewerkschaft SEV will nicht nur an der grossen Gewerkschaftsdemo in zwei Wochen sichtbar Präsenz markieren, sondern lanciert jetzt auch eine Petition. Die Forderung: «Der Stiftungsrat der Pensionskasse SBB muss ein für alle Mal beschliessen, dass variable Renten ausgeschlossen sind.»
SEV-Präsident Giorgio Tuti macht klar: «Im Alter braucht man Sicherheit und kein variables Renteneinkommen, denn Mieten und die Krankenkassenprämien sind auch nicht variabel.» Ein Lokführer hätte im schlechtesten Fall pro Monat noch 3020 Franken Rente, 560 Franken weniger als beim Fixmodell. Bei einem Gleisbauer wären es noch 2200 Franken, ein Minus von 400 Franken. «Die SBB spielen mit dem Feuer! Wir werden massivste Opposition betreiben», so Tuti. Was passiert, falls die SBB trotzdem ihr Rentenmodell durchsetzen, liess er offen. «So weit darf es gar nicht kommen.»
Die Eisenbahner stehen nicht alleine da. Die Gewerkschaften kämpfen aus grundsätzlichen Überlegungen geschlossen gegen Wackelrenten. Sie befürchten einen Dammbruch bei anderen Pensionskassen, sollten die SBB auf Wackelrenten setzen.
Bei den SBB wird das Modell weiter «geprüft», wie Sprecher Stephan Wehrle erklärt. Doch nun beschäftigt sich auch der Verwaltungsrat mit der Thematik. Wehrle bestätigt: «Das Thema wird in allen relevanten Gremien diskutiert.»