Gewerkschaft schlägt Alarm
Billig-Modekette Yendi geht das Geld aus!

Laut der Gewerkschaft Unia hat Yendi finanzielle Probleme. Die Kleiderkette mit rund 100 Schweizer Läden stand immer wieder in der Kritik. Sie reagiert nicht auf Anfragen.
Publiziert: 07.04.2017 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:46 Uhr
Frauenmode zu Billigpreisen: Yendi-Filialen sollen in finanziellen Schwierigkeiten sein, sagt die Gewerkschaft Unia.
Foto: Zvg
Ulrich Rotzinger

«Yendi steckt in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten», heisst es in einem Communiqué der Unia über die Kleiderkette. «Sie steckt in einer prekären wirtschaftlichen Situation. In den letzten Wochen haben die Betreibungen gegen das Unternehmen zugenommen und Mietverträge wurden gekündigt.»

Yendi hat ihren Sitz in Bulle (FR). Zum Filialnetz gehören 110 Verkaufsstellen mit rund 500 Mitarbeitenden in der ganzen Schweiz. Laut Unia haben einige Angestellte nichts mehr zu tun. Andere müssten ihre Aktivitäten diesen Freitag beenden. «Die meisten Geschäfte sind nicht wieder aufgefüllt worden. Die Löhne wurden bisher aber pünktlich bezahlt», so die Unia.

Ist der Führungswechsel schuld?

Die Kleiderkette für Frauenmode wurde vor ein paar Jahren wegen zu niedriger Löhne in den hiesigen Filialen kritisiert. 

Die Firma wurde 1976 gegründet. Letztes Frühjahr ging die Yendi Group Holding in neue Hände über. Wie das Unternehmen damals mitteilte, übergaben die beiden verschwiegenen Gründer, Noël Wicht (Generaldirektor) und Patricia Wicht, ihre Aktienanteile an Jean-Marc Nicolet und Jean-Baptiste Deillon.

«Diese Stabsübergabe in Form eines Management-Buyouts erfolgt zu einem wichtigen Zeitpunkt in der Geschichte des Unternehmens und soll seinen Fortbestand gewährleisten», hiess es in einer Mitteilung.

Die Gewerkschaft spricht heute von einer «alarmierende Situation». Die Unia habe von der Yendi-Direktion weitere Informationen verlangt. «Bislang haben wir keine Antwort bekommen», schreibt die Unia.

Yendi-Chef spricht von angespannter Lage

In der Zeitung «La Liberté» äussert sich heute Firmenchef Jean-Marc Nicolet: «Die Geschäftsentwicklung von Yendi ist schon seit mehreren Jahren schwierig und hat sich insbesondere seit Anfang 2017 angespannt. Die Geschäftsleitung sucht mit aller Kraft nach Lösungen, die Yendi dauerhaft absichern werden.»

Eine Möglichkeit sei das Zusammenspannen mit anderen Firmen. Noch könne man aber keine weiteren Details kommunizieren, sagt eine Yendi-Sprecherin zu BLICK. Fragen wollte sie keine beantworten.

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