Jahr für Jahr sorgen Firmen für Ärger bei Konsumenten. Diesen bekommt die Reklamationszentrale zu spüren. Sie nimmt seit 2012 Beschwerden von Konsumenten entgegen, die keine Lust haben, ihre Reklamationen selber zu schreiben. Und verlangt dafür ein Entgelt.
Am meisten Reklamationen verursachten 2016 Inkassobüros und Schuldensanierer. «Trotz der Aufklärungsarbeit von uns und den Medien gehen immer noch viele Kunden diesen Firmen auf den Leim», sagt Reto Puma (38), Chef der Reklamationszentrale zu BLICK.
Mit Sexabofalle an die Spitze
Auf dem ersten Platz liegt zum dritten Jahr in Folge die Obligo AG. Laut Puma sorgt diese für Unmut bei unzähligen Konsumenten. «Sie tappten in die Sexabofalle und wurden über Monate mit Rechnungen und Mahnungen torpediert.» Obligo streitet auf Anfrage von BLICK jegliche Verfehlungen ab.
Überraschend sind die Plätze zwei und fünf: «Coopzeitung» und Coop. Den Erzrivalen Migros findet man hingegen nicht. Wie kommt das? «Coop verärgert seine Kunden wohl nicht mehr als die Migros. Aber diese hat ein besseres Beschwerde-Management», folgert Puma. Im Migipedia-Forum könnten sich die Kunden selbst den kleinsten Frust von der Seele schreiben.
Coop nimmt die Auswertung der Reklamationszentrale ernst: «Die Umfrage zeigt, wie wichtig Coop den Leuten ist. Deswegen nehmen wir jede Kundenmeldung sehr ernst», sagt ein Sprecher. Und sollte jemand die «Coopzeitung» nicht erhalten wollen, könne er sie problemlos abbestellen.