Gefährlicher Trend im Internet
Potenzmittel sind zum Teil überdosiert

Swissmedic warnt vor Erektionsförderern aus dem Internet. Diese seien zum Teil massiv überdosiert. Im schlimmsten Fall droht ein Herzinfarkt.
Publiziert: 06.09.2013 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:38 Uhr

Keine anderen Medikamente werden so oft gefälscht wie Potenzmittel. Gerade bei Erektionsförderern sparen sich viele den Gang zur Apotheke und bestellen die  Präparate lieber im Ausland - mit bösen Folgen.

Der Zoll hat dieses Jahr bereits gegen 300 Sendungen beschlagnahmt, das Schweizer Heilmittelinstitut Swissmedic hat jedes Dritte im Labor analysiert.

Rund Dreiviertel der Produkte enthielten den falschen Wirkstoff oder den deklarierten Wirkstoff in einer zu tiefen oder zu hohen Dosierung.

«Eine höhere Dosierung bedeutet nicht eine grössere Erektion»

«Der Trend zur massiven Überdosierung ist neu», sagt Swissmedic-Sprecher Daniel Lüthi. «Höher dosierte Potenzmittel bedeuten aber keineswegs automatisch eine grössere Erektion. Schlimmer noch: Es können massive Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Beschwerden.»

Ein Grossteil der gefälschten Potenzmittel kommt ursprünglich aus Asien. Verkauft werden die Präparate aber auch über harmlos klingende Online-Apotheken in England oder Kanada.

40'000 Bestellungen im Jahr

Zwar bestellen Schweizer immer weniger Arzneimittel im Ausland. Aktuell gelangen noch rund 40'000 Sendungen in die Schweiz, die Hälfte davon illegal.

Trotzdem ist das Thema für Lüthi nicht vom Tisch: «Die Konsumenten kaufen im Internet zwar günstiger ein, bezahlen aber unter Umständen mit ihrer Gesundheit.» (cst)

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