Beim Kochen von Poulet ist Vorsicht geboten. Das lernen Kinder spätestens in der Kochschule. Infiziert sich trotzdem jemand durch einen Keim, hilft Antibiotika. Nun zeigt aber ein Test, dass jede dritte Geflügelprobe Bakterien enthält, die gegen ein wichtiges Antibiotikum resistent sind: Colistin. Ärzte setzen es erst ein, wenn alles andere nicht mehr wirkt.
Colistin-resistente Bakterien fanden sich im Truthahnfleisch von Coop, Aldi und Lidl. Im Poulet von Migros, Lidl und Aldi fanden sie ebenfalls welche. Von 100 Proben, die der «Gesundheitstipp» untersuchen liess, sind 32 belastet.
Beim Poulet war eine von fünf Proben betroffen, beim Truthahn sogar vier von fünf. Die gefährlichen Keime wurden etwa in folgenden Produkten gefunden: Pollo Fresco Pouletbrust-Filet von Aldi, Prix Garantie Trutenbrust-Schnitzel von Coop, Realvalle Pouletbrüstli von Lidl und M-Budget Pouletflügeli von Migros.
In Fleisch aus Schweizer Produktion liess sich das Colistin-Resistenz-Gen nicht nachweisen – auch nicht im Bio-Geflügel. Das belastete Fleisch stamme ausschliesslich aus deutscher oder italienischer Geflügelmast, schreibt das Magazin weiter.
«Keine Gefahr bei korrektem Umgang»
Auf Anfrage von BLICK heisst es bei Lidl: «Wir möchten betonen, dass durch den korrekten Umgang mit Geflügelprodukten in der Küche die Gefahr einer Kontamination verhindert werden kann.» Dies gelte auch für antibiotikaresistente Keime.
Ähnlich tönt es bei der Migros: «Durch eine sorgfältige Beachtung der Küchenhygiene kann das Risiko einer Übertragung von Bakterien deutlich reduziert werden.» Dasselbe sagen auch Coop und Aldi: Auf jeder Packung mit Geflügelfleisch werde der Konsument auf die korrekte Küchenhygiene hingewiesen.
Migros betont aber auch, dass in den drei untersuchten Pouletprodukten aus der Schweiz keine Resistenzgene nachgewiesen wurde. Zudem habe man die Ergebnisse mit dem Pouletlieferant Micarna überprüft.