Was für ein Wetter! «Dieses Jahr bricht der Frühling alle Rekorde», schreibt der «Schweizer Bauer». Der März war zwei Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. 2013 war es nass und kalt bis in den Mai hinein – in diesem Jahr genau das Gegenteil. Beste Bedingungen für Schweizer Gemüse.
Vor allem für Spargeln. Das milde Klima ist perfekt für das delikate Gemüse: kein nächtlicher Frost mehr, trockene Erde und hohe Temperaturen. «Wir ernten zwei Wochen früher als in sonstigen Jahren», berichtet Spargelbauer Jakob Schwab (65) aus Kerzers FR.
«Dieses Jahr werden wir in unserem Betrieb wohl bis zu 80 Tonnen aus dem Boden ziehen», glaubt er. Das wären 50 Prozent mehr als letztes Jahr.
Damals gab es erst ab Mai Seeländer Spargel. Als Konsequenz deckten sich die Konsumenten länger mit eingeflogenen Spargeln aus Peru und Mexiko ein. Denn der Appetit nach Spargel wächst Jahr für Jahr.
Doch der Transport des Gemüses aus Übersee ist mit grossem Energieverbrauch verbunden. «Dafür muss Erdöl in Form von Benzin, Kerosin, Diesel oder Heizöl verbrannt wer den», schreibt der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten auf seiner Website.
2011 hat Schwab mit drei anderen Seeländer Produzenten eine halbe Million Franken in eine neue Maschine investiert. Jetzt beliefern sie Migros, Coop, Manor und Landi. Jährlich organisieren sie Ende April ein Spargelfest, letztes Jahr kamen gut 3000 Besucher.
So lange müssen seine Kunden in diesem Jahr nicht mehr warten. Schon ab Montag liegen die Seeländer Spargeln in den Regalen. Kopf- und Eichblattsalat, Rhabarber, Kohlrabi, Krautstiel und Radieschen gibt es auch schon aus einheimischer Produktion. «Je nach Kultur beträgt der Vorsprung zum Vorjahr drei bis fünf Wochen», sagt Coop-Sprecher Ramon Gander.
Sogar hiesige Tomaten aus dem Gewächshaus sind früher erhältlich. Grund: Es ist nicht nur wärmer, sondern auch heller als sonst.