Foto: Keystone

GA soll massiv teurer werden
Jetzt äussern sich die SBB zu den ÖV-Plänen

Die am Mittwoch veröffentlichten ÖV-Pläne sorgten für grossen Wirbel. Jetzt hat die SBB Stellung bezogen – und versucht sich in Schadensbegrenzung.
Publiziert: 09.05.2019 um 03:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2019 um 14:49 Uhr
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Fast eine halbe Million GAs sind im Umlauf. Zu viele, finden die SBB.

Zehn Prozent teureres GA, Studenten-GAs nur bis 25 und keine Gemeinde-Tageskarten mehr: Am Mittwoch deckte der «Beobachter» die brisanten ÖV-Pläne auf. Den Bahnfahrerinnen soll es in den kommenden Jahren ans Portemonnaie gehen (BLICK berichtete). 

Das Magazin stützt sich auf ein internes Dokument von CH-Direct, einem Zusammenschluss von rund 250 Transportunternehmen. Das Papier datiert vom 6. März 2019. Es ist eine Vorlage für die Sitzung des Strategischen Ausschusses von CH-Direct. Darin sitzen die Grössten der Branche, etwa SBB, BLS, Zürcher Verkehrsverbund und Postauto.

SBB: «Entscheide sind noch nicht gefallen»

Jetzt hat sich einer der Branchenriesen zum Enthüllungsartikel geäussert. Die SBB schreibt in einer Mitteilung, dass die Branche bei der Preis- und Sortimentsstrategie viele mögliche Massnahmen prüfe. Das Unternehmen weist darauf hin, dass man sich für «stabile Preise» einsetze.

Die ÖV-Branche analysiere derzeit das Sortiment, heisst es weiter. Zum geheimen Papier, das der «Beobachter» öffentlich gemacht hat, schreibt die SBB: «In dem heute öffentlich gewordenen Strategiepapier hat die ÖV-Branche Möglichkeiten aufgezeigt, wie der ÖV für die Kunden einfacher, attraktiver und preislich möglichst günstig ausgestaltet werden kann.» Entscheide seien noch nicht gefallen. (nim)

Die brisanten öV-Pläne im Detail
  • Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 soll das GA satte 10 Prozent teurer werden. Statt wie heute 3860 Franken würde dann ein Jahresabo 4250 Franken kosten. Zum Vergleich: 1990 bezahlte man für ein GA noch 2150 Franken. Seither betrug die allgemeine Teuerung 31 Prozentpunkte. Das GA wurde jedoch um 79 Prozent teurer. Mit dem geplanten Aufschlag würde sich der Preis gegenüber 1990 verdoppeln.
  • Die Möglichkeit, das GA für bis zu 30 Tage zu hinterlegen – etwa wegen eines Ferienaufenthalts –, soll gestrichen werden.
  • Zur Diskussion steht auch eine Abschaffung der beliebten Gemeinde-Tageskarten per Dezember 2020.
  • Am härtesten trifft es nach der Absicht der ÖV-Manager Studierende über 25. Sie profitieren bisher bis zum 30. Altersjahr von einem Junioren-GA und bezahlen damit nur 2650 Franken. Damit soll ab Ende Jahr Schluss sein: Die 26'000 Studierenden mit Junioren-GA sollen dann den vollen Preis von 3860 Franken bezahlen. Das bedeutet eine Preiserhöhung um satte 45 Prozent.
  • Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 soll das GA satte 10 Prozent teurer werden. Statt wie heute 3860 Franken würde dann ein Jahresabo 4250 Franken kosten. Zum Vergleich: 1990 bezahlte man für ein GA noch 2150 Franken. Seither betrug die allgemeine Teuerung 31 Prozentpunkte. Das GA wurde jedoch um 79 Prozent teurer. Mit dem geplanten Aufschlag würde sich der Preis gegenüber 1990 verdoppeln.
  • Die Möglichkeit, das GA für bis zu 30 Tage zu hinterlegen – etwa wegen eines Ferienaufenthalts –, soll gestrichen werden.
  • Zur Diskussion steht auch eine Abschaffung der beliebten Gemeinde-Tageskarten per Dezember 2020.
  • Am härtesten trifft es nach der Absicht der ÖV-Manager Studierende über 25. Sie profitieren bisher bis zum 30. Altersjahr von einem Junioren-GA und bezahlen damit nur 2650 Franken. Damit soll ab Ende Jahr Schluss sein: Die 26'000 Studierenden mit Junioren-GA sollen dann den vollen Preis von 3860 Franken bezahlen. Das bedeutet eine Preiserhöhung um satte 45 Prozent.

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