GA-Ärger bei den SBB
Tausende Pendler fallen in Rabatt-Lücke

Das Generalabonnement wird teurer. Die SBB versprechen einen Rabatt von maximal 180 Franken bei einer Verlängerung. Davon profitieren aber nicht alle gleich.
Publiziert: 30.11.2016 um 17:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:43 Uhr
Rabatte für die GA-Verlängerung gibt es nur zwischen Februar 2017 und 31. Januar 2018.
Foto: Keystone
Bastian Heiniger

Der Preisaufschlag beim Generalabonnement (GA) verärgert die Kunden: In der zweiten Klasse schlägt das GA um 205 Franken auf und kostet neu 3860 Franken (BLICK berichtete). In der ersten Klasse wird es 330 Franken teurer und kostet neu 6300 Franken.

Die SBB versuchen, verärgerte Kunden mit einem Gutschein zu besänftigen: Bei einer Verlängerung erhalten GA-Besitzer einen einmaligen Rabatt von maximal 180 Franken. Nur: Den Rabatt gibt es erst ab Februar 2017. Tausende GA-Besitzer gehen vorerst leer aus.

Wer vor Februar verlängern muss, zahlt mehr

Wer sein GA zwischen dem 11. Dezember 2016 und 31. Januar 2017 verlängert, fällt in eine Lücke. Sie bezahlen den neuen, höheren Preis – ohne Rabatt. Zwar werden sie den Rabatt auch erhalten – aber nur, wenn sie ihr GA ein Jahr später ein zweites Mal verlängern. Die Aktion läuft bis zum 31. Januar 2018. 

Der Grund für die Lücke sei die technische Umstellung, heisst es beim Verband öffentlicher Verkehr (VÖV). «Wir haben lange mit dem Preisüberwacher verhandelt. Am Schluss fehlte die Zeit, um den Verlängerungsrabatt früher einzuführen», sagt Sprecher Roger Baumann. Wie viele Personen in die Lücke fallen, kann der VöV nicht sagen. Bei über 470’000 GA-Besitzern dürften aber Tausende betroffen sein. 

Wird das GA abgeschafft?

Einer davon ist BLICK-Leser Silvan Kummer (66) aus Köniz BE. «Das ist eine Diskriminierung von Tausenden von GA-Besitzern», findet er. Kummer und seine Frau haben seit Jahren ein GA. Enttäuscht ist er auch, dass der Preisüberwacher an den Tarifverhandlungen nicht mehr herausholen konnte. «Die SBB können schalten und walten, wie sie wollen, und keiner kann etwas dagegen tun.»

Kummers Vermutung: «Die Führung der SBB scheint auf die Abschaffung des GA hinzuarbeiten, um das Mobility Pricing für alle einführen zu können.» 

BLICK fragte bei den SBB schon mehrfach nach, ob das GA verschwinden werde. Bisher wich die SBB-Führung immer aus: Es soll einen GA-Komfort für alle geben, sagten sowohl SBB-Chef Andreas Meyer wie auch Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar. Wie dieser GA-Komfort genau aussehen soll, ist derzeit noch unklar.

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