BLICK: Sie bauen die Filialen um. Was ist das Wichtigste am neuen Filialkonzept?
Thomas Giger: Wir sind in der Schweiz seit 2011 der grösste Heimelektronik-Retailer mit 160 Filialen. Wir wollen diesen Vorsprung ausbauen. Mit dem neuen Look wirken die Filialen grossräumiger und freundlicher. Bei uns steht die Beratung im Vordergrund. Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen Läden keine Check-out-Kasse beim Ladenausgang.
In der Unterhaltungselektronik herrscht ein Preiskampf, Konkurrenten wie Media Saturn bauen ab. Kann Fust sich halten?
Die Frage ist doch, was die Leistung und der Mehrwert für die Kunden ist. Vielleicht hat es zu viele Anbieter, die nur auf Selbstbedienung und günstige Preise setzen. Bei Fust steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen im Zentrum. So können wir uns dem negativen Markttrend ein wenig entziehen. Fust wächst schneller als der Heimelektronik-Markt.
Letztes Jahr sank der Fust-Umsatz um 5,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Sieht es dieses Jahr ähnlich aus?
Wir werden den Vorjahresumsatz wegen der Minusteuerung wohl nicht erreichen und leicht unter Vorjahr abschliessen.
Was sehen Sie als Hauptgründe für das schwierige Marktumfeld?
In erster Linie den anhaltenden und starken Preiszerfall in unserer Branche. Wir spüren zudem den Einkaufst ourismus und die Konkurrenz im Onlinehandel. Der Kunde vergleicht nicht nur die Anbieter in der Schweiz, sondern auch jene im Ausland. Trotzdem schätzt er es, im Bereich Haushaltselektronik/IT im Inland einzukaufen, weil er bei Problemen weiss, wohin er sich wenden kann.
Reparieren Sie denn Geräte, die in Deutschland gekauft wurden?
Ja, wir reparieren bei Fust alle Geräte – egal, wo gekauft. Denn wir rechnen damit, dass der Kunde von unserer Leistung überzeugt ist und wieder zu uns kommt.
Sind die Preise, die sie internationalen Lieferanten zahlen, nach wie vor überhöht?
Wir kämpfen dafür, dass die internationalen Lieferanten die Preise senken. PC und Unterhaltungselektronik sind für den Kunden in der Schweiz heute schon billiger als im Ausland, weil wir einen grösseren Wettbewerb haben. Im Elektrohaushaltbereich sind die Preise letztes Jahr mit dem Euro deutlich gesunken.
Was sind Ihre Weihnachtsrenner?
Am begehrtesten sind derzeit iPads und Tablets. Im Dezember verkaufen wir zweimal so viele TVs wie in sonstigen Monaten und eineinhalbmal so viele Haushaltsgeräte.
Wie ist das Weihnachtsgeschäft gestartet?
Gut! Und der Schnee letztes Wochenende lässt auf ein gutes Geschäft hoffen.
Interdiscount, wie Fust eine Coop-Tochter, ist preislich top. Kann sich Fust weiterhin als qualitativ besser positionieren?
Fust gehört seit sechs Jahren zur Coop-Gruppe. Sowohl Interdiscount als auch Fust haben in den letzten Jahren Marktanteile gewonnen und sich als unabhängige Anbieter im Schweizer Markt behauptet. Wir führen unseren Erfolg darauf zurück, dass wir sehr beratungs- und dienstleistungsorientiert sind. Zum Beispiel helfen wir den Kunden, die von Windows auf Apple umsteigen wollen, die Daten von Windows auf Apple zu übertragen.
Das heisst, keine Fusion mit Coop-Schwester Interdiscount?
Nein, auch Beschaffung und Marketing von Fust und Interdiscount sind voneinander getrennt.