Das gabs noch nie: Der Saldo der Fremdenverkehrsbilanz der Schweiz ist negativ. Das bedeutet: Herr und Frau Schweizer haben 2016 auf ihren Reisen im Ausland mehr Geld ausgegeben als ausländische Gäste in der Schweiz.
Genau sind es 16,3 Milliarden Franken, die die Schweizer im Ausland vergangenes Jahr locker machten – 3,8 Prozent mehr als 2015. Andersherum gaben ausländische Gäste bei uns nur 16 Milliarden Franken aus. Zwar gaben auch die Gäste bei uns insgesamt mehr Geld aus – nämlich 1,4 Prozent mehr als 2015. Dies reicht jedoch nicht für eine ausgeglichene Fremdenvekehrsbilanz: Der Saldo beträgt rund minus 252 Millionen Franken.
Zu Buche schlägt, dass seit dem Frankenschock – nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar 2015 – ausländische Gäste weniger oft in der Schweiz in Hotels und in der Parahotellerie übernachten.
Weniger Einnahmen mit ausländischen Übernachtungen
Dadurch schrumpften die Einnahmen aus dem Reiseverkehr mit Übernachtungen um 1,2 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) heute in einem Communiqué bekannt gab.
Auf der anderen Seite stiegen die Ausgaben der Schweizer auf ihren Reisen mit Übernachtungen im Ausland kräftig um 5,3 Prozent. Insgesamt gaben Schweizer Gäste für den Reiseverkehr mit Übernachtungen etwa 11,8 Milliarden Franken aus.
Erste negative Fremdenverkehrsbilanz seit 1975
Der Saldo von minus 252 Millionen Franken ist der erste negative Saldo seit Beginn der Statistik im Jahre 1975. Jahrzehntelang waren immer Milliardenüberschüsse die Regel gewesen, wie ein Blick in die Zahlen zeigt. (grv/sda)