Nachdem BLICK über den Boom der Läden für die Ärmsten berichtet hatte, gingen entsprechende Meldungen ein.
Zum Beispiel von BLICK-Leser R. B.* Er berichtet über seine Beobachtungen beim Caritas-Markt in Bern: Dort sah er, wie Leute mit schnittigen Autos im Quartier parkierten. Diskret ein paar Strassen vom Laden entfernt, um mit ihrem BMW oder Mercedes nicht aufzufallen. Zu Fuss gingen sie dann zum Laden, wo es Lebensmittel zu kaufen gibt, die im Preis massiv reduziert sind.
Franz Koch, der bei den Caritas-Märkten die Administration leitet, bestätigt, dass man über solche Fälle informiert worden sei: «Wie überall kann es auch unter unseren Kunden vereinzelt schwarze Schafe geben, die unsere Angebote missbrauchen», sagt Koch.
23 Caritas-Märkte gibt es in der Schweiz. Sie werden von Detailhändlern mit Produkten unterstützt, die sie günstig an Bedürftige verkaufen können. Die Preise liegen bis zu 50 Prozent unter dem regulären Niveau.
Die Läden finden Zuspruch: Caritas rechnet für dieses Jahr mit einem neuerlichen Umsatzrekord.
Klar ist: Wer sich ein Auto leisten kann, hat nichts in einem Caritas-Markt verloren. Denn diese sind für Leute, die am Existenzminimum leben, Sozialhilfe oder Ergänzungsleistungen beziehen. Und einkaufen kann nur, wer eine gültige Einkaufskarte hat. Die Karten sind persönlich, müssen jährlich erneuert werden und können nur von der Caritas selbst oder von den Sozialämtern herausgegeben werden. «Wir kämpfen konsequent gegen Schmarotzer. Die Karten werden bei jedem Einkauf strikt kontrolliert», sagt Koch.
Die Märkte sind darauf angewiesen, dass nur Bedürftige dort einkaufen können: «Alles andere würden unsere Lieferanten nicht tolerieren.»
Einen arglisten Betrugsversuch, habe man bis jetzt niemandem nachweisen können: «Wir weisen aber Leute weg, die keine gültige Einkaufskarte vorweisen können», sagt Koch.
* Name der Redaktion bekannt