Kommenden Sonntag jährt sich der Entscheid der Nationalbank, den Frankenkurs nicht mehr zu stützen, zum zweiten Mal. Der Euro ist seitdem nicht mehr wert als 1.10 Franken, Opfer sind die Exporteure in der Schweiz. Das dürfte dieses Jahr so bleiben, wenn es nach den heute publizierten Jahresprognosen der Raiffeisen-Bank geht.
Während andere Wirtschaftsexperten für 2017 verhalten optimistisch sind, sagt Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff (56): «Die Behörden vernachlässigen das Franken-Problem. Die Ausfuhrbilanz der Schweiz sieht dank dem Erfolg der Pharma-Branche viel besser aus, als es dem Rest der Export-Firmen geht.» Die Schweizer Exporte legten 2016 um mehr als vier Prozent zu.
Trump unberechenbar
Es gebe zwar jüngst leichte Anzeichen einer allmählichen Erholung, so etwa in der zweitwichtigsten Exportbranche, der Maschinenindustrie, und auch im Gastgewerbe. Damit sich diese Erholung aber fortsetze, müsse sich die Konjunktur in Europa beschleunigen und jegliche Turbulenzen an den Finanzmärkten ausbleiben.
Das sei nicht garantiert. Zum neuen US-Präsident Donald Trump (70) sagt er: «Wegen seiner Wahl hat das Jahr 2017 wirtschaftlich viele Vorschusslorbeeren gekriegt. Aber Trump ist unberechenbar – die Entwicklung könnte auch bald wieder nach unten zeigen.» (kst/SDA)