Alles wie bisher: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt den Leitzins bei minus 0,75 Prozent. Sie hält an ihrer expansiven Geldpolitik fest und will weiterhin bei Bedarf am Devisenmarkt intervenieren. Zusammen mit dem Negativzins wirke dies der Attraktivität von Anlagen in Franken entgegen und verringere dadurch den Aufwertungsdruck.
Der Franken sei weiterhin hoch bewertet, und die Lage am Devisenmarkt bleibe fragil, heisst es in der Medienmitteilung zur geldpolitischen Lagebeurteilung. Der handelsgewichtete Wechselkurs sei gegenüber der letzten Lagebeurteilung vom September praktisch unverändert.
Gefahr einer Korrektur
Ebenfalls unverändert schätzt die SNB die Lage auf dem Immobilienmarkt ein. «Am Hypothekar- und Immobilienmarkt bleiben die Ungleichgewichte bestehen», schreibt die Nationalbank dazu. Sowohl die Hypothekarkredite als auch die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen seien in den letzten Quartalen weiter leicht angestiegen, während die Preise für Wohnrenditeliegenschaften stagnierten. Besonders bei letzteren bestehe die Gefahr einer Korrektur.
Positiv sei die jüngste Revision der Selbstregulierungsrichtlinien der Banken im Bereich der Renditeliegenschaften, die im Januar 2020 in Kraft trete. Die SNB will weiterhin aufmerksam bleiben und behält sich vor, bei Bedarf den antizyklischen Kapitalpuffer anzupassen.
Robuste Aussichten
Die SNB geht davon aus, dass sich die Schweizer Wirtschaft im kommenden Jahr robust entwickeln wird. In der erstmals publizierten Prognose für 2020 wird mit einem Wachstum des Bruttoinlandproduktes (BIP) «zwischen 1,5 und 2,0 Prozent» gerechnet. Damit ist sie im Einklang mit anderen Prognostikern. Die Prognose für das ablaufende Jahr 2019 ist nun etwas optimistischer («rund 1 Prozent» statt «0,5 bis 1,0 Prozent»).
Die Risiken für die Weltwirtschaft bleiben in den Augen der Währungshüter aber eher nach unten gerichtet. Im Vordergrund stünden weiterhin handelspolitische Spannungen und die mögliche Übertragung der Industrieschwäche auf die Gesamtwirtschaft.
Die kurzfristigen (bedingten) Inflationsprognosen für die Schweiz wurden gegenüber September minimal gesenkt. Für 2019 geht die SNB neu von einer Inflation von +0,4 Prozent aus (alt: +0,4 Prozent). Für 2020 werden nun +0,1 Prozent (alt: +0,2 Prozent) und für 2021 +0,5 Prozent (alt: +0,6 Prozent) prognostiziert. (jfr/SDA)