Darum gehts
- Myclimate streicht Stellen und zentralisiert Leitung aus wirtschaftlichen Gründen
- Klimaschutzprojekte erleben turbulente Zeiten, Unternehmen hinterfragen Engagements kritisch
- Rund 10 Prozent der knapp 200 Stellen werden bis Ende Jahr gestrichen
Die Stiftung zur Förderung von Klimaschutzprojekten Myclimate wird bis Ende Jahr rund zehn Prozent der Stellen streichen. Ende 2024 waren knapp 200 Mitarbeitende für die Stiftung tätig, wie Co-Geschäftsleiter Kai Landwehr zum Schweizer Radio und Fernsehen sagte. Auf Kündigungen habe Myclimate weitestgehend verzichtet und beispielsweise Abgänge nicht neu besetzt, sagte Landwehr in einem Interview mit SRF vom Dienstagmorgen. Einige Mitarbeitenden hätten die Stiftung auch freiwillig verlassen.
«Aus wirtschaftlichen Gründen haben wir seit Beginn des Jahres teilweise durchaus sehr starke Einsparungen vor allem im Kostenbereich vornehmen müssen», sagte Landwehr. Die Leitung der Stiftung wird zentralisiert, die Verantwortlichen in der Schweiz und Österreich müssen gehen, wie aus dem Interview hervorging.
2022 habe der Markt mit dem Verkauf von Emissionsreduktionen einen Höhepunkt erreicht. Angebote zur Bekämpfung des Klimawandels hätten in den letzten zwei Jahren turbulente Zeiten erlebt, sagte Landwehr. Betroffen seien auch andere Organisationen, die Klimaschutzprojekte umsetzen. «Teilweise sind Angebote stark diskutiert worden und manchmal auch gar nicht zu Unrecht in die Kritik geraten», sagte der Co-Geschäftsleiter. Andere Angebote, die aufgrund einer neuen Gesetzgebung erstellt worden seien, seien durch revidierte Gesetze gebremst worden.
Myclimate spüre auch, dass Unternehmen ihre Engagements zum Klimaschutz kritisch hinterfragten, «manchmal auch durchaus berechtigterweise», sagte Landwehr. Wenn dann noch eine wirtschaftliche Lage hinzukomme, die für Unternehmen nicht einfach sei, würden solche Engagements zurückgehen.