Fleischesser unerwünscht
Dieses Haus wird nur an Veganer vermietet

Ein Haus in Australien soll nur an Veganer vermietet werden. Damit erntet der Vermieter Kritik. Fleischesser fühlen sich diskriminiert. In der Schweiz gibt es ähnliche Fälle.
Publiziert: 03.05.2019 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 11:47 Uhr
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Dieses Haus bei Melbourne, Australien, wird nur an Veganer vermiete.
Foto: Screenshot

Sie sind Veganer oder Vegetarier? Dann haben Sie Glück! Denn Sie kommen als potenzieller Mieter eines Einfamilienhauses in einem Vorort von Melbourne, Australien, in Frage. Wer Hackbraten oder Schweinsbraten mag, ist als Mieter unerwünscht. Das sorgt für Empörung.

Stein des Anstosses war ein Inserat auf dem Kleinanzeigen-Portal Gumtree.com, indem ein Vermieter sein Vier-Zimmer-Haus nur an Veganer vermieten wollte. Wortlaut der Anzeige: «Das Haus ist nur für vegane Familien (vorgesehen) und im Haus sind keine anderen Speisen/Getränke erlaubt.»

Inserat ist kein Einzelfall

Fleischesser fühlten sich diskriminiert. Die Anzeige schaffte es gar bis in den australischen Nachrichtensender «9news». Dabei wären Inserate wie dieses auf Gumtree kein Einzelfall, schreibt «Stern.de». Die Website biete zahlreiche Anzeigen für rein vegane oder vegetarische Immobilienvermietung.

Nach den australischen Anti-Diskriminierungsgesetzen könnte das Inserat illegal sein, da es potenzielle Mieter aufgrund ihrer politischen Überzeugung diskriminiert, so «9news».

Dass Eigentümer die Vermietung ihrer Liegenschaften an Kriterien binden, ist auch in der Schweiz durchaus üblich – und rechtens. Neben den gängigen Bedingungen wie «Nichtraucher» oder «keine Haustiere» tauchen aber auch Inserate auf, die durchaus diskriminierend sind.

Grenzwertig, nicht diskriminierend

So schrieb ein Eigentümer 2016 in einem Inserat, er vermiete ein Zimmer in Zürich nur an Schweizer, Deutsche und EU-Bürger, nicht aber an Muslime. Auf Immoscout24 tauchte vor einigen Jahren eine Anzeige für eine Wohnung im Zürcher Seefeld auf, die sich nur an Nichtraucher und Vegetarier richtete.

Für Walter Angst vom Mieterinnen- und Mieterverband dürfte ein Wohnungsinserat, in dem vegane Mieter und Mieterinnen gesucht werden, nicht gegen ein Diskriminierungsverbot verstossen. Die Frage sei vielmehr, was passieren würde, wenn sich der vegane Mieter plötzlich als Fleischesser entpuppe. «Dem Mieter deswegen zu kündigen, dürfte für den Vermieter schwer werden», sagt Angst gegenüber BLICK. Grenzwertig sei hingegen eine Ausschreibung, die sich nur an Schweizer oder Weisse richte. (mm)

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