Gestern nun die Kehrtwende. Weilenmann heuerte den Ex-TV-Mann Jürg Wildberger (64) als PR-Berater an. Tagesansatz: mindestens 5000 Franken. Weilenmann drückte auf die Tränendrüse. «Ich bin tief betroffen und erschüttert», sagte er bei seinem ersten öffentlichen Auftritt. Und gab zu, dass Carna Grischa billiges Importfleisch als teures Schweizer Fleisch verkaufte. Seit 2013 soll es aber nur noch wenige Fälle gegeben haben.
Trotz Wildbergers Diensten verstrickte sich Weilenmann in neue Widersprüche. Er behauptete, nur zwei Mitarbeiter seien für die Schummeleien seit 2013 verantwortlich. Sie wurden gefeuert. Was er verschwieg: Es muss weitere Täter geben. Die beiden gaben nur die Anweisungen. Verpackt haben das Falsch-Fleisch andere.
Weilenmann behauptet nun, SonntagsBlick habe ein manipuliertes Dokument abgedruckt. Es gehe um einen Fall von falsch deklariertem Poulet in der Helsana-Kantine, der so nicht stimme. Dumm nur: SonntagsBlick zeigte einen Etikettenschwindel bei Rindfleisch – Carna Grischa hatte Pferd als Rind verkauft.
Derweil springen die Kunden ab. Gestern auch das renommierte Golfhuus Arosa. Es hatte im August 2,4 Kilo Schweizer Rindsfilet bei Carna Grischa bestellt. Nicht 65 Kilo wie fälschlicherweise gestern berichtet. Geliefert wurde Fleisch aus Australien. Guido SchättiMissglückter Befreiungsschlag von Carna-Grischa-Präsident Ettore Weilenmann.