Firma nimmt Stellung
Ricola-Chef vor Selbstmord freigestellt

Soeben hat das Bonbons-Unternehmen eine Stellungnahme zu den näheren Hintergründen des Selbstmordes des Chefs veröffentlicht.
Publiziert: 28.11.2011 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2018 um 07:48 Uhr

Was hat den Ricola-Chef zum Selbstmord getrieben? Darüber wird seit letztem Donnerstag gerätselt. Jetzt hat Ricola zum ersten Mal ausführlich Stellung genommen.

Bereits früher hatte Ricola bestätigt, dass der verstorbene Chef den Verwaltungsrat über finanzielle Unregelmässigkeiten informiert hatte, für die er selbst verantwortlich war. Das war – wie nun klar wird – der Anlass, Kohler freizustellen: «Der VR hat diese Information konsterniert zur Kenntnis genommen und am Mittwoch an einer Sitzung beschlossen, Herrn Kohler bis auf weiteres freizustellen, um den genauen Sachverhalt abzuklären», heisst es in der Stellungnahme.

Man habe ihm «eine faire Vorgehensweise» zugesichert. Für den folgenden Tag wurde ein Termin ausgemacht, um das weitere Vorgehen mit ihm zu besprechen. Das war der Donnerstag Vormittag. Zu diesem Termin erschien Kohler nicht mehr. Er hatte sich um 6 Uhr in der Früh vor den Zug geworfen.

Care-Team kümmert sich um Ricola-Mitarbeiter

Im Schreiben, das von Ricola-Verwaltungsratspräsident Felix Richterich persönlich unterzeichnet ist, kommt die Trauer und die Fassunglosigkeit zum Ausdruck, die der Verlust von Adrian Kohler ausgelöst hat: «Die Handlungsweise von Adrian Kohler bleibt für uns unverständlich. Es ist uns jedoch wichtig, festzuhalten, dass er sich in all den Jahren, die er für Ricola tätig war, mit seinem Engagement und seinem Einsatz aussergewöhnliche Verdienste um das Unternehmen erworben hat. Er hat das Unternehmen mit grosser Umsicht und Sorgfalt erfolgreich geführt.
Er war für uns alle ein guter Kollege und ein geschätzter Freund. Sein Tod macht uns sehr betroffen und wir sprechen seiner Familie unser herzliches Beileid aus», heisst es.

Die Betroffenheit und Verunsicherung in der Firma sei immens. Der Belegschaft habe man ein Care-Team zur Seite gestellt. «Ich möchte unterstreichen, dass wir keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der gesunden finan-ziellen Situation des Unternehmens und des Geschäftsgangs haben», schreibt Ricola-Verwaltungsratspräsident Richterich. (map)

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