Tiefroter Start ins Börsenjahr
Talfahrt an Europas Börsen hält an

Zum Auftakt des Jahres 2019 haben die europäischen Börsen ihre Talfahrt wieder aufgenommen. Der Aktienindex EuroStoxx50 verlor am Mittwoch etwa 1,5 Prozent auf 2945 Punkte.
Publiziert: 02.01.2019 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2019 um 12:10 Uhr
Europas Börsen sind schwach in das neue Jahr gestartet. Der Handelsstreit zwischen den USA und China belastet weiter den Aktienmarkt. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

«Ein gelungener Jahresstart sieht anders aus», sagteThomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. «Die Probleme wurden eben nicht mit den Silvesterraketen in die Luft geschossen.»

Auf den Magen schlugen Investoren enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Das Stimmungsbarometer der dortigen Einkaufsmanager fiel im Dezember erstmals seit gut eineinhalb Jahren unter die Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert.

Schlechte Nachrichten aus den USA

Dies sei kein gutes Zeichen, da die US-Strafzölle China in den kommenden Monaten mehr zu schaffen machen würden als im abgelaufenen Jahr, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Kopfschmerzen bereite Anlegern ausserdem der Budgetstreit in den USA. Dieser legt seit fast zwei Wochen grosse Teile der Bundesbehörden lahm. Kern der Auseinandersetzung ist die Forderung des Präsidenten Donald Trump nach einer Freigabe von fünf Milliarden Dollar zum Bau einer Grenzmauer zu Mexiko.

Die Demokraten lehnen das ab. «Wenn der US-Präsident überdreht und es den Demokraten unmöglich macht, einem Kompromiss zuzustimmen, geht es schief», warnte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. «Das ist nicht wahrscheinlich, aber auch nicht unmöglich.»

Ölpreis gibt nach

Die Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft lastete auf dem Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 1,9 Prozent auf 52,80 Dollar je Barrel (159 Liter). Auch die Aktien konjunkturabhängiger Unternehmen gerieten unter die Räder. Mit Kursverlusten von bis zu 3,6 Prozent waren der Chemiekonzern Covestro und die Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen unter den grössten Verlierern im deutschen Dax-Index.

Einige Anleger nahmen daraufhin Kurs auf «sichere Häfen». Die «Antikrisen-Währung» Gold verteuerte sich um bis zu 0,5 Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch von 1288,58 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Immerhin von Italien kommt Positives

Mit Erleichterung reagierten Investoren auf die Verabschiedung des nachgebesserten italienischen Budgets durch das Parlament in Rom am Wochenende. Sie griffen bei den Anleihen des Landes zu und drückten die Rendite der zehnjährigen Papiere auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief von 2,702 Prozent.

Zuvor hatte die italienische Regierung nach wochenlangem Streit mit der EU-Kommission das Ziel für die Neuverschuldung auf 2,04 von 2,4 Prozent der Wirtschaftsleistung gesenkt. Damit sei die Verunsicherung beseitigt, die die Wirtschaft des Landes in den vergangenen Monaten belastet habe, schrieb Volkswirt Peter Schafer von der Investmentbank RBC Capital Markets. (SDA)

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