Fiese «Polenschlüssel»-Masche
Wohnmobil-Mafia ist scharf auf teure Camper

Organisierte Banden stehlen vermehrt Wohnmobile in Europa. In Dresden wurden elf Fahrzeuge im Wert von 400'000 Franken entwendet. Die Diebe nutzen spezielle Werkzeuge und gefälschte Nummernschilder. So kann man sich schützen.
Publiziert: 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 17:21 Uhr
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Im Sommer haben Camper-Diebe europaweit Hochsaison.
Foto: PiNCAMP

Darum gehts

  • Wohnmobile im Fokus von Kriminellen, besonders im Osten Deutschlands
  • Diebe nutzen Google Maps zur Auskundschaftung und stehlen oft vor Ferienantritt
  • In Dresden wurden elf Wohnmobile gestohlen, Schaden: 400'000 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Hunderte Schweizerinnen und Schweizer sind derzeit mit ihrem Camper in ganz Europa unterwegs. Sie geniessen die schönste Zeit des Jahres. Die unbeschwerten Ferien können aber schnell zum Albtraum werden. Denn: Die teuren Wohnmobile sind derzeit besonders im Fokus von Kriminellen, wie die «Bild» berichtet. Ein Hotspot liegt im Osten Deutschlands. Allein in Dresden (D) wurden elf Wohnmobile gestohlen. Der Schaden: insgesamt 400'000 Franken.

Geklaut werden sie von gut organisierte Banden mit Verbindungen nach Polen und Litauen. Die Wohnmobil-Mafia geht hochprofessionell vor. Sie späht potenzielle Ziele mit Google Maps und Street View aus, schaut, wo besonders viele Camper stehen. Auffällig: In der Nacht vor dem Ferienantritt kommen besonders viele Camper weg. Sie werden geknackt, wenn sie schon fertig gepackt vor dem Haus stehen – und sich die Besitzer im eigenen Bett in Sicherheit wiegen.

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In drei Minuten geklaut

Dazu brauchen die Ganoven einen sogenannten «Polenschlüssel». Das ist ein Werkzeug, das eigentlich dazu da ist, ein Schloss zu öffnen, wenn man den Schlüssel verloren hat. Dann deaktivieren die Kriminelle die Wegfahrsperre – und düsen weg. Mit eigens angefertigten Nummernschildern. Das sind Doubletten, also Kopien von real existierenden Schildern von typähnlichen Wohnmobilen. So fallen die Diebe in Kontrollen nicht auf.

Besonders beliebt sind Wohnmobile auf Basis von Fiat, Peugeot oder Citroën, wie die «Bild» berichtet. Diese lassen sich laut Experten besonders leicht knacken, oft in weniger als drei Minuten. 

Tipps zum Schutz des Wohnmobils

Wie kann man sich schützen? Den Camper auf einem geschlossenen Stellplatz oder in einer Garage parkieren. Wer sein Wohnmobil nicht unterstellen kann, für den hat der TCS ebenfalls zwei Tipps: Du kannst eine Lenkradkralle montieren. Oder einen GPS-Tracker installieren, der sofort Alarm schlägt, wenn sich das Fahrzeug bewegt.

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