Federer-Sponsor Uniqlo setzt auf Indien
Eröffnung von Schweizer Shops vertagt

Die Geschäfte der Modekette Uniqlo laufen rund – noch. Doch die Aussichten sind düster. Gut möglich, dass Schweizer die japanischen Kleider noch lange im Ausland einkaufen müssen.
Publiziert: 11.10.2019 um 12:29 Uhr
|
Aktualisiert: 11.10.2019 um 13:50 Uhr
1/12
Tadashi Yanai, Gründer und Präsident von Uniqlo, konnte diese Woche einen weiteren Rekordgewinn vermelden. Den dritten in Folge.
Foto: AFP

Seit 2018 läuft Roger Federer (38) bei seinen Spielen mit Kleidern von Uniqlo auf. Der Sponsordeal schürte Hoffnungen, dass die Japaner bald Filialen in der Schweiz eröffnen. Doch noch gibts die Kleider hierzulande nicht zu kaufen. Auch die Aussichten darauf waren schon besser. Denn gemäss einem Analysten ist die baldige Eröffnung von Shops in der Schweiz eher unrealistisch.

Gegenüber dem US-Medium «CNBC» prognostiziert Peter Boardman für die Uniqlo-Mutter Fast Retailing eine Periode langsamen Wachstums. Obwohl das Unternehmen am Donnerstag das dritte Rekordjahr in Folge vermelden konnte. Die Aussichten sind aber weniger gut als angenommen.

Indien hat Vorrang

«Uniqlo ist ein grosser, grosser Name, eine grossartige Marke, aber es gibt viel Unsicherheit», so Boardman. Besonders pessimistisch stimmt ihn der chinesische Markt. Die Japaner machen dort über einen Drittel ihres Profits. Wenn also der dortige Markt schwächer wird, dürfte das Gesamtgeschäft von Fast Retailing und Uniqlo leiden. Mit Problemen hat der Konzern auch in Südkorea zu kämpfen.

Was heisst das nun aber für die Schweiz und mögliche Filialen hierzulande? Der Analyst erwartet, dass der Uniqlo-Konzern das Tempo zurückfährt bei den Laden-Neueröffnungen. Wachstumsmöglichkeiten sieht Boardman vor allem online und in Indien. In Delhi eröffnete erst vor wenigen Tagen der erste Shop überhaupt auf dem indischen Subkontinent. Gut möglich also, dass sich Uniqlo nun vorerst auf die Indien-Expansion konzentriert und die Schweiz weiter aussen vor lässt.

Und: Fast Retailing sei «nicht so erfolgreich gewesen» in der Vergangenheit mit seinem aggressivem Wachstumskurs in Europa, urteilt der Analyst. Noch ein Grund, sein Glück anderswo als in der Schweiz zu suchen.

Wenigstens Muji

Ein kleiner Trost für Schweizer Japan-Fans: Vergangene Woche eröffnete im Glattzentrum in Wallisellen ZH ein Geschäft der Kultkette Muji. Es wird nicht das letzte bleiben in der Schweiz, das versicherte der Muji-Präsident Satoru Matsuzaki (65) BLICK.

In Zukunft will Muji auch an zentraleren Lagen vertreten sind, auch in Zürich. «In all unseren Ländern ist es unser Ziel, mit mindestens drei Geschäften vertreten zu sein. Das möchten wir auch in der Schweiz.» (jfr)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.