FDP-Nationalrat Thierry Burkart über SBB-Chef Andreas Meyer
«Er tut sich schwer damit, Einfluss zu verlieren»

Der Bundesrat will den Verwaltungsrat von SBB-Cargo für Aussenstehende öffnen. Ein Dritter soll SBB-Chef Andreas Meyer (56) als Cargo-Präsident ablösen. Im Interview erklärt FDP-Nationalrat Thierry Burkart (42), warum ihm das zu wenig weit geht und er die Cargo ganz von den SBB loslösen will.
Publiziert: 06.11.2017 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:48 Uhr
FDP-Nationalrat Thierry Burkart will Cargo aus den SBB lösen.
Foto: EQ Images
Bastian Heiniger

Herr Burkart, der Bundesrat möchte, dass neu statt SBB-Chef Andreas Meyer ein Aussenstehender das Verwaltungsratspräsidium von SBB-Cargo bekleidet. Sie wollen Cargo ganz herauslösen und direkt dem Bund unterstellen. Sind das Angriffe auf Herrn Meyer?
Thierry Burkart:
Nein, das hat nichts mit der Person zu tun. Die Strukturen muss man personenunabhängig anpassen. Zurzeit legen die SBB den Fokus zu stark auf den Personenverkehr. Der Güterverkehr wird verdrängt. Wenn mehr Güter auf die Schiene verlagert werden sollen, muss Cargo eine grössere Bedeutung bekommen.

SBB-Chef Andreas Meyer soll seinen Sitz als Cargo-Präsident abgeben.
Foto: KEY

Wieso geht Ihnen der Vorschlag des Bundesrats zu wenig weit?
Der Bundesrat sieht Cargo noch immer als Teil der SBB. Sie würden im Verwaltungsrat von Cargo die Mehrheit behalten. Die Gefahr wäre gross, dass sich nichts ändert.

Wieso sollte Ihr Vorschlag eine Verbesserung bringen?
Mit meinem Vorschlag wäre der Gütertransport unabhängig vom Personentransport und dem Einfluss der SBB entzogen. Damit bekäme Cargo ein grösseres Gewicht. Zudem soll Cargo für Aktionäre geöffnet werden.

Das käme einer Privatisierung gleich.
Nein, der Bund würde noch immer die Aktienmehrheit behalten. Aber mit Aktionären aus der Branche käme mehr Kompetenz in die Cargo.

Dagegen wird sich Andreas Meyer wohl heftig wehren.
Er tut sich schwer damit, Einfluss zu verlieren. Gegen aussen kommunizieren die SBB so, als ob sie den Vorschlag des Bundesrats begrüssten. Sie verzögern jedoch die Umsetzung, weil sie den Verwaltungsrat offenbar nicht öffnen wollen.

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