Fatimeh Jalali* (40) ist aus dem Iran in die Schweiz geflüchtet. «Ich hatte fünf Jahre als Ingenieurin für ein iranisches Telecom-Unternehmen gearbeitet, konnte damals aber kein Wort Deutsch», erzählt die alleinerziehende Mutter in fliessendem Hochdeutsch. Ihr iranischer Studienabschluss als Elektrotechnik-Ingenieurin wird in der Schweiz nicht anerkannt.
Damit bleibt ihr der Zugang zu einer Festanstellung verwehrt. Stattdessen arbeitet sie in verschiedenen Temporärjobs für IT-Projekte und wird arbeitslos. Ihr RAV-Berater im Kanton Zürich ermöglicht ihr die Teilnahme am Anerkennungsverfahren Informa. Sie erarbeitet ein dickes Dossier, lässt ihre Zeugnisse übersetzen, und Experten prüfen ihren akademischen und beruflichen Leistungsausweis.
Anerkanntes Diplom in Reichweite
Nach sechs Wochen steht fest: Fatimeh Jalali kann die Weiterbildung zur IT-Services-Ingenieurin HF an der Technischen Berufsschule Zürich starten. Sie drückt als einzige Frau unter lauter jungen Männern die Schulbank und muss dank ihres Studiums und ihrer Berufspraxis viele Grundlagenfächer nicht mehr belegen.
So kann sie in kürzester Zeit und für weniger Geld das Studium mit dem eidgenössisch anerkannten Diplom abschliessen und sich anschliessend einen anspruchsvollen Job suchen.
* Name geändert