Daniel Perret-Gentil (57) ist wie vom Erdboden verschluckt. Seit 10 Tagen sind seine Angehörigen ohne Lebenszeichen. Der Direktor der Clientis-Bankfiliale in Courtelary BE verbringt eine Woche Wanderferien auf Korsika. Der dreifache Familienvater will auf dem berühmten GR 20 quer durch die Insel wandern.
Seit dem Wochenende sucht die Familie vor Ort nach ihrem Vater. Bisher ohne Erfolg. «Gestern mussten wir die Suche wegen Gewittern abbrechen», schreibt ein Sohn auf Facebook.
Verteilen Fotos am Bahnhof
Sie verteilen auf dem Bahnhof von Vizzavona, wo Petrret-Gentil letztmals gesehen wurde, Fotos des Vermissten. Und bitten Wanderer, links und rechts des Weges nach ihm Ausschau zu halten.
«Die Polizei ist sehr hilfsbereit. Aber sie wissen auch nicht mehr als wir. Immerhin konnten wir mittlerweile die Kleider von Daniel im Hotel abholen», schreibt der Sohn weiter. Er ist besorgt. «Seine Kreditkarte hat er nicht mehr benutzt. Dabei hatte er fast kein Bargeld bei sich.»
«Ich trinke noch ein Bier»
Am 10. Juli hatte sich der Banker letztmals bei seiner Lebenspartnerin gemeldet. «Ich bin bin sicher angekommen. Esse jetzt noch eine Omelette und trinke ein Bier.» Das waren seine letzten Worte.
Am 11. Juli wird er gesehen, wie er mit einem Unbekannten in einem kleinen Restaurant isst. Dabei vergisst er sein Handy. Das er am 12. Juli abholt. Und dann den Zug nach Corte besteigt. Dort ist er allerdings nie angekommen.
Warum liess er die Kleider zurück?
Mysteriös: Den Koffer mit seinen Kleidern lässt er im Hotel zurück. Sein Platz in der Swiss von Ajaccio nach Genf bleibt leer. Die Angehörigen warten vergeblich auf ihren Liebsten.
Die Polizei ortet das Handy des Bankers am 13. Juli. In Aléria, einer Kleinstadt rund 100 Kilometer vom Flughafen entfernt. Kurz darauf erlischt das Signal.