Ex-Mitarbeiter fordert von 88 Mio. Franken
Erst im Rumänien-Knast, dann verklagt Vadim Benyatov die Credit Suisse

Der Fall hat seinen Ursprung im Jahr 2006. Damals wurde ein Mitarbeiter der Grossbank in Rumänien verhaftet und später verurteilt. Jetzt klagt der Verurteilte gegen die CS und will eine Millionensumme als Genugtuung.
Publiziert: 12.12.2019 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2019 um 19:02 Uhr
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Vor rund 15 Jahren wurde der CS-Banker Vadim Benyatov verhaftet. Jetzt klagt er deswegen gegen seinen Ex-Arbeitgeber. (Das Bild zeigt Benyatov im Jahr 2006).
Foto: Mediafax Foto

Die Credit Suisse hat eine Klage eines Ex-Mitarbeiters am Hals. Und keine kleine. Vadim Benyatov hat seinen früheren Arbeitgeber nämlich auf ganze 88 Millionen Franken verklagt. Das berichten «Bloomberg» und «Financial Times». Der Fall liegt bei einem Gericht in London.

Benyatov gibt der Credit Suisse die Schuld dafür, dass er nicht mehr als Banker arbeiten kann. Die Arbeitserlaubnis wird ihm wegen seiner Vergangenheit verwehrt. «Ich könnte nicht einmal das Bewerbungsformular ausfüllen, um Fahrer für Uber zu werden», klagt er gegenüber dem Gericht. Die Millionenklage soll ihn für entgangene Löhne entschädigen. Als Banker verdiente er einst 580'000 Franken plus Boni.

Haft und Flucht in die USA

Was ist der Hintergrund? Benyatov arbeitete einst für die Credit Suisse in Rumänien. Seine Arbeit stand im Zusammenhang mit der Privatisierung von staatlichem Besitz. 2006 wurde er dort festgenommen und während 56 Tagen im Gefängnis festgehalten. Angeblich in einer Zelle mit zwei Heroin-Dealern und einem Serien-Einbrecher. Anschliessend wurde er wegen Spionage zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Benyatov floh. Zuerst hielt er sich in Europa auf, 2015 ging seine Flucht weiter in die USA. In Aserbaidschan geboren, besitzt er die US-Staatsbürgerschaft. Benyatov beteuerte stets seine Unschuld. Unterdessen gibt es auch das Gesetz nicht mehr, das zu seiner Verurteilung führte. Nach dem EU-Betritt Rumäniens wurde es aufgehoben.

Millionen für Anwälte

Der Banker fühlte sich bei seiner Verteidigung im rumänischen Gerichtsfall von der Credit Suisse im Stich gelassen. Die Bank hätte nicht genug dafür getan, ihn als Arbeitnehmer vor Risiken im Job zu schützen und nach seiner Festnahme zu intervenieren.

Dem widerspricht die Credit Suisse bei Gericht. Die Bank hätte 13 Millionen Franken für Anwälte ausgegeben. Die CS fordert das Gericht auf, den Fall abzuweisen. Auch weil die Klage keine Erfolgsaussichten habe.

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