Nachdem gestern Dienstag der Euro-Franken-Kurs schon auf ein 33-Monate-Tief gefallen war, legt der Franken am Mittwochvormittag erneut markant zu. Um 11 Uhr lag der Kurs bei 1.0754 Franken. Und das am fünften Jahrestag der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Zuletzt war der Euro im April 2017 so günstig.
Gebrochen ist damit auch die Marke von 1.0760 Franken. Diese schätzte ein Devisenhändler gemäss Bericht der Nachrichtenagentur SDA gestern noch als wichtig ein. «Sollte diese Unterstützung durchbrochen werden, hat das Währungspaar Luft nach unten bis 1,0720 Franken», so sein Kommentar. Das würde beim aktuellen Stand heissen: Der starke Franken wird weiter stärker.
USA als Treiber
Die meisten Experten führen diese Entwicklung auf die USA zurück. Am Montagabend nämlich hat das US-Finanzministerium die Schweiz erneut auf ihre Beobachtungsliste gesetzt. Die Schweiz steht demnach unter Verdacht, ihre Währung zu manipulieren. Laut Experten könnte die Nationalbank nun vorsichtiger agieren und weniger stark am Devisenmarkt intervenieren.
Diese Meinung teilt ein von der Nachrichtenagentur Reuters zitierter Experte nicht. Ihm zufolge war die Einstufung der Schweiz als möglicher Währungsmanipulator so erwartet worden. Das Erstarken des Franken führt er deshalb auf eine allgemeine Flucht in sichere Häfen zurück. (jfr)