Wenn sie schon die Arbeit der Menschen übernehmen, dann sollen sie auch als Menschen gelten. Etwa das müssen sich Mitglieder einer EU-Parlamentskommission gedacht haben, die einen eigenen Rechtsstatus für Roboter einzuführen wollen. Demnach sollen intelligente Maschinen den Status einer «elektronischen Person» erhalten.
Das soll etwa die Haftung in Fällen regeln, wo Roboter Schäden anrichten. Damit nicht genug: Die EU-Politiker schlagen auch vor, Roboter mit Sozialabgaben und Steuern zu belasten. Aufkommen dafür müssten die Unternehmen. Um den Überblick zu behalten, sollen Roboter zudem europaweit registriert werden.
Europaweites Roboterregister
Die Politik versucht hier verzweifelt, auf die rasante Digitalisierung zu reagieren. Fallen menschliche Arbeitskräfte weg, bezahlen auch weniger Leute in die Staatskassen ein. Automatisierungsgegner dürften jubeln, sollten die Roboterkosten für Unternehmen in die Höhe schnellen. Haben sie doch Angst um ihre eigenen Stellen.
Selbst Frank Appel (54) der Chef der Deutschen Post kann sich laut «Welt am Sonntag» für die Besteuerung von Roboterarbeit erwärmen. Was genau als Roboter zählt, bleibt offen. Geht es nur um klassische Industrieroboter? Oder ist auch schon eine digitale Stempeluhr steuerpflichtig?
Sollte dieses bürokratische Monster aus Brüssel einmal bis in die Schweiz vordringen, dann wären die Roboter zumindest in einer Hinsicht zu beneiden: Sie wären mit ihrer künstlichen Intelligenz wohl die Einzigen, die eine Steuererklärung von A bis Z korrekt ausfüllen könnten.