ETH-Studie zeigt, wer am meisten profitiert
Wer eingebürgert wird, verdient 5000 Franken mehr

Um 5000 Franken pro Jahr steige das Einkommen, wenn eine Person eingebürgert wurde. Das schreibt die ETH Zürich zu einer neuen Studie. Besonders Arbeitnehmende aus der Türkei und Ex-Jugoslawien profitierten vom Schweizer Pass.
Publiziert: 05.12.2019 um 18:22 Uhr
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Um 5000 Franken pro Jahr steige das Einkommen, wenn eine Person eingebürgert wurde, so die ETH Zürich.
Foto: Keystone

Wie gelingt die wirtschaftliche Integration von Ausländern in der Schweiz? Mit der Erwerb der Staatsbürgerschaft. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die gemeinsam von Forschern der ETH Zürich und der Standford University durchgeführt wurde. «Die Einbürgerung wirkt wie ein Katalysator für die Integration», lässt sich Dominik Hangartner, Professor für Politikanalyse an der ETH Zürich und Koautor der Studie in einer Mitteilung der ETH vom Donnerstag zitieren.

Der Erhalt der Staatsbürgerschaft erhöhe das Einkommen während der folgenden 15 Jahre um durchschnittlich 5000 Franken pro Jahr. Dabei gäbe es aber Unterschiede, präzisiert Hangartner. Die positiven Effekte seien bei tiefen Löhnen und marginalisierten Gruppen am grössten. Am meisten komme die Schweizer Staatsbürgerschaft Zugewanderten aus der Türkei und Ex-Jugoslawien zugute.

Wie kam das Ergebnis zustande?

Um auszuschliessen, dass nicht andere Faktoren zur Einkommenserhöhung führten, stammen die Daten der Studie laut dem ETH-Schreiben aus jenen Gemeinden, die bis 2003 in geheimer Urnenabstimmung über individuelle Einbürgerungsgesuche entschieden hätten. Man habe dabei auf knappe Enbürgerungsentscheide fokussiert.

Konkret: Die Forschenden analysiert in 46 Deutschschweizer Gemeinden Einbürgerungsgesuche mit knappem Ausgang und verglichen – mit Hilfe der Daten der Zentralen Ausgleichsstelle der AHV – die Einkommen der knapp Nicht-Eingebürgerten und der knapp Eingebürgerten in den Jahren vor und nach dem Entscheid.

Zwischen diesen beiden Gruppen bestünden, so Koautor Dalston Ward, kaum Unterschiede bezüglich Geschlecht, Einkommen vor Einbürgerung oder Herkunft - deshalb fallen diese Faktoren als mögliche Erklärung der Einkommenserhöhung weg.

Einbürgerung nützt allen

In der Mitteilung werden konkrete Empfehlungen gegeben, die auch für den Staat interessant seien: «Unsere Studie zeigt, dass die Einbürgerung die wirtschaftliche Integration langfristig fördert».

«Die positiven Effekte der Einbürgerung auf die Integration und das Lebenseinkommen sind umso grösser, je früher sich eine Person einbürgern lässt», schliesst Hangartner. (SDA)

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