ETH-Forscher wollen Städte zum Handeln bewegen
Zürich startet Klima-Wettbewerb

Zürich lanciert einen internationalen Klimawettbewerb. Er soll die Menschen zu aktivem Handeln animieren.
Publiziert: 31.08.2019 um 23:23 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2019 um 08:35 Uhr
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ETH-Professor Dirk Helbing lanciert eine weltweite Städteolympiade: den «Climate City Cup».
Foto: ZVG
Danny Schlumpf

Städte sind giftig: Die Umweltverschmutzung durch Abgase, Feinstaub und Müll ist hier am grössten. Städte sind genial: Nirgendwo werden Innovationen intensiver genutzt.

Verwaltung, Wirtschaft, Wohnen, Energie, Mobilität, Gesellschaft und Kultur: In sämtlichen Bereichen des städtischen Alltags wird nach Möglichkeiten gesucht, neue Technologien zur Verbesserung des Lebens einzusetzen. Denn Digitalisierung kann mehr als Kundendaten absaugen, Werbegelder kassieren oder Mitbürger überwachen – vorausgesetzt, man überlässt die digitale Technik nicht allein den Internetkonzernen und dem Staat.

«Ganz besonders im Fall des ­Klimaschutzes», meint Dirk Helbing (54). «Dazu braucht es Anstrengungen, die sogar Staaten überfordern.» Deshalb gehe es nicht ohne intensives Bürger-Engagement, so der ETH-Professor: «Mithilfe der Digitalisierung können sich die Menschen rasch und unkompliziert beteiligen.»

Städteolympiade der Klimafreundlichkeit

Gemeinsam mit einem Dutzend Städte in aller Welt hat Helbing nun den «Climate City Cup» ins Leben gerufen. Von Zürich bis Bonn (D), von Maribor (Slowenien) bis Bangalore (Indien) findet in diesem Sommer eine Städteolympiade statt. Task­force-Leiter Stefan Klauser (36): «Wir schliessen an die Klimabewegung der Jugend an, gehen aber ­einen Schritt weiter – vom Protest zur Aktion.» Soll heissen: Bei der Städteolympiade geht es um Klimafreundlichkeit. Die Einwohner prüfen ihren ökologischen Fussabdruck, bewerten ihre Mobilität, sammeln Daten über die Qualität ihrer Stadtluft.

Die Beteiligung läuft über die Plattform climatecitycup.org. Stefan Klauser: «Mit diesem Wettbewerb können die Menschen das Heft gleich in zwei wichtigen Be­reichen selbst in die Hand nehmen: Digitalisierung und Klimaschutz.»

Mittlerweile finden rund um den Globus Städtewettbewerbe in Sachen Umweltschutz statt, während die Parole vom «Klimanotstand» die Runde macht. Frankreich hat ihn im Juni bereits offiziell ausgerufen. Professor Helbing hört das nicht gern: «Wo Notstand herrscht, sind Gesetze nicht weit.»

Der ETH-Wissenschaftler befürchtet Verbote und Einschränkungen von Menschenrechten. «Solchem Öko-Totalitarismus begegnen wir mit einem Gegenan­gebot. Wir wollen die Menschen in die Lösungsfindung und Lösungsumsetzung einbeziehen.»

Digitalisierung als Mittel zu mehr Demokratie und Umweltschutz? Eine Idee, die viele Likes verdient.

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Am Dienstag findet zum dritten Mal der Digitaltag statt – mit insgesamt 300 kostenlosen Aktivitäten: Talks, Bühnenshows und Ausstellungen – alles im Zeichen des Themas Lifelong Learning, lebenslanges Lernen. Um 12.30 Uhr wird Bundespräsident Ueli Maurer (68) auf dem Bahnhofplatz in Bern den Aktionstag offiziell eröffnen. Weitere Veranstaltungen gibt es in Zürich, St. Gallen, Genf, Lugano TI, Biel BE und Chur. Genaue Uhrzeiten aller Veranstaltungen und Standorte finden sich auf der Internetseite des Digitaltags unter der Adresse: www.digitaltag.swiss

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