In der Regel ist es schlecht, wenn der Zopf schwarz aus dem Ofen kommt. Nicht aber, wenn Mehl von den Meyerhans Mühlen aus Weinfelden zum Einsatz kommt. Denn die findigen Müller aus dem Thurgau haben ein Mehl entwickelt, das Gebäcke regelrecht schwarz werden lässt. Schmecken tut es aber gleich.
«Wir wollten für die Bäckernacht des vergangenen Herbstes etwas Spezielles kreieren», erklärt Dominic Meyerhans, Geschäftsführer des Unternehmens dem «Landwirtschaftlichen Informationsdienst».
Doch aus einer einmaligen Aktion ist ein Geschäftsfeld geworden. «Ursprünglich wollten wir die Produktion nach der Bäckernacht wieder einstellen», sagt Meyerhans. Doch die Nachfrage war so gross, dass die Meyerhans Mühlen das schwarze Mehl noch heute produzieren. Bisher hat das Unternehmen mehrere Tonnen vom schwarzen Mehl verkauft.
Die Bäckereien lassen ihrer Kreativität freien Lauf: Schwarze Züpfe, Pizzen oder Sandwichbrötli gibt es dank dem Mehl von Meyerhans. Der Umgang damit will gelernt sein: Weil der Teig schwarz ist, sieht man nicht, wann er fertig gebacken ist. «Es empfiehlt sich deshalb, im Ofen ein helles Referenzgebäck mitzubacken. So ist das Ende des Backprozesses erkennbar», erklärt Meyerhans.
Warum wird das Brot überhaupt schwarz? Das Mehl wird dank einer Pflanzenknolle grau und beim Verarbeiten dann schwarz. Bis dahin war es ein weiter Weg: Erst musste im Labor das geeignete Mehl gefunden werden, dann das richtige Mischverhältnis herausgearbeitet werden.