Eigentlich sollte es leicht am Gesichtsausdruck abzulesen sein, ob jemand aggressiv oder einfach nur happy ist. In der analogen Welt ist es das. In der digitalen nicht.
Das fanden Forscher der amerikanischen University of Minnesota heraus. Ihre Studie mit dem Namen «Glückselig oder kampfbereit: Variierende Interpretationen von Emoji» weist nach, dass Emoji, also die Gesichter, mit denen wir zum Beispiel in Whatsapp-Nachrichten und Facebook-Posts unsere Stimmung ausdrücken, mehr als nur ein Gesicht haben.
Eindeutige Herzaugen
Denn Emoji basieren zwar auf dem selben Unicode Standard, werden aber abhängig vom Gerät unterschiedlich dargestellt. Diese führe potenziell zu «Kommunikationsfehlern», so das Ergebnis der Studie, für die 334 Personen online befragt wurden.
Manche Emoji führen demnach zu weniger Missverständnissen als andere – egal ob sie etwa auf einem Smartphone von Samsung, LG oder Apple ausgespielt werden. Das betrifft zum Beispiel den Emoji mit Herzaugen: der ist ziemlich eindeutig.
Glückselig bei Google, aggressiv bei Apple
Bei dem «Grinning Face with Smiley Eyes»-Emoji sieht es dagegen schwieriger aus. Benutzer von iPhones würden das Gesicht als «kampfbereit» deuten. Studien-Teilnehmer, die die Google-Darstellung des Gesichts vor Augen hatten, gaben mehrheitlich an, der Emoji sei glückselig.
Die Studie betitelt dieses Phänomen mit «Same Emoji + Different Smartphone Platform = Different Emotion». Laut den Studienautoren sollte sich diese Gleichung künftig ändern. «User würden von einem plattformübergreifend konvergierenden Emoji-Design profitieren», so die Schlussfolgerung der Forscher.