Auf den Zusammenbruch des US-Häusermarkts vor zehn Jahren folgte in der Schweiz ein beispielloser Immobilienboom.
Ergebnis: «Die meisten, die es sich leisten konnten, haben ihren Wunsch nach Wohneigentum in die Tat umgesetzt. Heute haben wir eine gewisse Sättigung erreicht», sagt Albert Leiser (60), Direktor des Hauseigentümerverbandes Zürich. Dass die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen nicht mehr ganz so rasant steigen wie bisher, wäre eigentlich eine gute Nachricht. Doch Wohneigentum kostet immer noch viel – zu viel für die meisten: «Der Traum von den eigenen vier Wänden ist für viele geplatzt – es gibt fast keine bezahlbaren Objekte mehr», so die Einschätzung von Immobilien-Experte Donato Scognamiglio (47).
Die Lehren aus dem 90er-Immobiliencrash
Nicht nur die Preise sind beim Hauskauf ein Hindernis. Bund und Nationalbank haben die Lehren aus dem Immobiliencrash Anfang der 90er-Jahre gezogen, der die Schweiz in eine tiefe Wirtschaftskrise stürzte und zum Beispiel die Spar+Leihkasse Thun ihre Existenz kostete.
Heute sind die Hürden für einen Hauskauf viel höher. Lorenz Heim vom Hypothekenzentrum in Zürich: «Die ganze Entwicklung hat auch eine Kehrseite: Junge Leute, die heute eine Wohnung oder ein Haus kaufen wollen, müssen mehr eigenes Geld mitbringen. Und auch bei der Tragbarkeit schauen die Banken viel genauer hin als noch vor ein paar Jahren.»
Eine Portion Glück ist oft unabdingbar
Wer also heute noch ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen will, der braucht viel Glück, bis er etwas Bezahlbares findet – und eine Stange Geld, um seine Verschuldung in den vom Staat gesteckten Grenzen halten zu können.